Am Sonnabendnachmittag haben Aktivisten in Berlin-Lichtenberg ein leerstehendes Gebäude auf dem ehemaligen Stasi-Gelände besetzt. Die Aktion richtet sich gegen die Kürzungspolitik des Berliner Senats, die nach Ansicht der Besetzenden soziale und kulturelle Einrichtungen in ihrer Existenz bedroht. Die Berliner Polizei bestätigte, dass sich Personen auf dem Gelände aufhalten. Alles Weitere sei in der Prüfung, sagte ein Sprecher.

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Sprecherin Caro Weber erklärte, der Senat entziehe wichtigen Projekten die finanzielle Grundlage und fördere stattdessen den Bau weiterer Bürogebäude, obwohl in Berlin bereits rund 1,5 Millionen Quadratmeter Bürofläche leer stehen.

Konkret handelt es sich um die alte Kantine und angrenzende Plattenbauten auf dem Gelände an der Ruschestraße. Die Kantine soll nach aktuellen Plänen für ein neues Bürogebäude abgerissen werden.

Seit 15 Jahren fordern lokale Initiativen, den Standort für soziale Projekte und Gedenkarbeit zu nutzen, bislang jedoch ohne Erfolg. Die Besetzenden werfen dem Eigentümer Spekulation vor und kritisieren, dass demokratische Beteiligung und die Interessen der Nachbarschaft nicht berücksichtigt werden.

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Die Gruppe fordert ein Ende der Spekulation mit Leerstand, mehr bezahlbaren Wohnraum und die Umnutzung der Kantine sowie weiterer Gebäude für soziale und kulturelle Zwecke. Sie kritisiert zudem „Repressionen für Einrichtungen“, die sich für Menschenrechte und gegen den, wie Weber es in ihrem Statement nennt, „Genozid in Gaza“ einsetzten.

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Die Besetzenden wollen einen offenen Ort für Stadtkultur und Nachbarschaft schaffen und kündigen an, Ideen wie ein Nachbarschaftscafé, eine Repair-Werkstatt und Treffpunkte für Bedürftige gemeinsam mit der Nachbarschaft umzusetzen. (Tsp)