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Autor Frederik Sprenger hätte sich in seiner Kindheit manchmal ähnliche Superkräfte gewünscht wie seine beiden Helden Klara und Hannes aus Altenstadt. © Inge Schneider
Frederik Sprenger, Autor der Kinderbücher »Klara, das unsichtbare Mädchen« und »Hannes, Meister der Verwandlung«, hat sich bei der Suche nach einem geeigneten Schauplatz für seine Geschichten spontan in die Wetterau verliebt.
Das Schreiben ist für Frederik Sprenger Ausgleich zu seinem Alltag als Verlagswirt, zugleich hat er durch seinen Beruf die Möglichkeit, seine Bücher selbst zu verlegen. In den Kinderbüchern »Klara, das unsichtbare Mädchen« und »Hannes, Meister der Verwandlung« hat der Mönchengladbacher zwei Geschwister mit außergewöhnlichen Superkräften geschaffen. Ein Gespräch über die beiden Helden aus Altenstadt, Aktuelles und Zukunftsperspektiven.
Frederik Sprenger, welche Verbindung haben Sie zu Altenstadt?
Zu Beginn eigentlich gar keine. Doch bei meiner Vorrecherche zu »Klara« und »Hannes« habe ich nach einer Stadt oder einer Region gesucht, in der man viel erleben kann. Insbesondere benötigte ich eine Burg und einen Ort für eine archäologische Ausgrabung, eine Radstrecke, die ich erwähnen wollte, sowie reizvolle Schauplätze in der Natur. All das hat mir der Wetteraukreis gleich bei meinem ersten Besuch vor Ort geboten. Meine Heimatstadt Mönchengladbach konnte da nicht mithalten. Fun Fact am Rande: Innerhalb von nur zwei Monaten hatte ich 36 Geschichten zu Klara geschrieben, von denen es 27 schließlich in das Buch geschafft haben.
An welchen Orten in der Wetterau spielen Ihre Geschichten?
Ein Geschichte spielt in der Keltenwelt am Glauberg, in der Hannes bei einer archäologischen Ausgrabung dabei ist. Eine weitere Geschichte spielt in der alten Burg Lindheim, dem heutigen Schloss. Dort trifft Klara auf einen lieben Geist. Aber auch die Vielfalt der Natur hat mich zu Geschichten inspiriert, wie zum Beispiel der Vulkanradweg, der auch gleich meinen Wunsch noch einer solchen Route erfüllte.
Was können Kinder ab sechs Jahren von Ihren beiden Power-Protagonisten mit Superkräften mit in den eigenen Alltag nehmen?
Das Wichtigste ist: mutig sein. Meine Tochter hatte mit sechs Jahren wenig Selbstbewusstsein. Als ich anfing, die Geschichten zu Klara zu schreiben, merkte ich immer mehr, wie sehr sie sich in Klara wiedererkennt, obwohl wir nur sehr wenige Geschichten im Buch wirklich erlebt haben. Heute ist sie mir manchmal schon fast zu selbstbewusst (lacht).
Demnach haben Sie selbst Kinder?
Ja, außer meiner Tochter noch einen fünfjährigen Sohn. Beide haben immer wieder aktiv Ideen eingebracht, die ich unbedingt umsetzen sollte, wie zum Beispiel eine Geschichte zu einem Astronauten im Schlafanzug. Das war zwar herausfordernd, letztlich ist auch das aber eine Erzählung, die unglaublich schön geworden ist. Egal ob Klara oder Hannes, beide sind vollkommen unerschrocken, meistern ihre Ängste und stellen sich selbst den größten Schurken in den Weg. Sie zeigen, dass in jedem Kind ein mutiges Wesen steckt.
Hätten Sie sich in Ihrer Kindheit manchmal ähnliche magische Kräfte gewünscht, um die Welt ein wenig (kinder-)freundlicher zu machen?
Ja, definitiv. Es gibt eine Geschichte im Hannes-Buch, in der ein Lehrer während einer Klassenarbeit laut schmatzend eine Möhre isst. Diese Geschichte habe ich als Kind so erlebt. In der Situation hätte ich mir damals sehr gewünscht, dass ich ihm unsichtbar eine Lektion erteilen könnte, damit er endlich ruhiger ist.
Welche Resonanz, wie viel Lob und Kritik erfahren Sie von Ihrem Publikum?
Die Reaktionen auf Veranstaltungen oder in Gesprächen mit Lesern sind teilweise sehr berührend. Eine Käuferin hat mir davon berichtet, dass ihre Enkelin sich häufiger unsichtbar fühlt und ihr das Buch über Klara hilft. Eine bessere Bestätigung gibt es kaum – und das berührt mich sehr.
Werden die beiden Bücher Fortsetzungen erfahren?
Ja. Das dritte Buch ist aktuell bei einer Illustratorin, wird jedoch eine etwas andere Handlung haben, da es Elfengeschichten beinhaltet. Das vierte Buch schreibe ich aktuell, und auch darin werden Kinder wieder Superkräfte entwickeln. Mehr werde ich allerdings an dieser Stelle noch nicht verraten.
Superkräfte, jede Menge Chaos und zwei mutige Geschwister aus Altenstadt: Mit »Hannes, Meister der Verwandlung« erscheint nun das zweite Buch aus einer Reihe von Frederik Sprenger, die Kinder ab sechs Jahren mit auf fantasievolle Abenteuer nimmt. Bereits mit »Klara, das unsichtbare Mädchen« begeisterte der Autor kleine Leseratten. Während Klara sich unsichtbar machen kann und ihre Gabe clever einsetzt, um Ungerechtigkeiten aufzudecken, besitzt ihr Bruder Hannes eine noch ungewöhnlichere Fähigkeit: Er kann sich in alles verwandeln. Ob wütende Mülltonne, mutiger Pilot oder völlig verrückte Gestalten – er nutzt sein Talent, um sich gegen freche Lehrer, Gauner oder andere Bösewichte zu behaupten. Gemeinsam erleben die beiden turbulente Geschichten, immer mal wieder auch direkt in ihrer Heimat Altenstadt. Mit Hannes und Klara werden Kindern zwei gleichberechtigte jungen Helden vorgestellt, mit denen sie sich identifizieren können – besonders gut, wenn sie in der Wetterau wohnen und viele der erwähnten Orte kennen und besuchen können. Die Erzählungen sind humorvoll, spannend, mutmachend und ideal zum Vorlesen. Die Bücher können im Internet auf der Seite www.fskinderbuchverlag.de bei Frederik Sprenger bestellt und auch von ihm signiert werden. Vor Ort sind sie außerdem bei Henrich in Nidda, bei Kirsten Rühs und der Buchhandlung am Park in Bad Nauheim sowie in den Filialen der Lesezeit in Bad Vilbel erhältlich.