Berlin/Kiew/Moskau – Die deutsche Bevölkerung spricht sich zunehmend für einen härteren Kurs gegenüber Russland aus. Das zeigt eine aktuelle INSA-Umfrage für BILD. 60 Prozent der Befragten befürworten demnach schärfere Sanktionen gegen Moskau, sollte Kremlchef Wladimir Putin nicht zu einer Waffenruhe oder Friedensverhandlungen bereit sein. Nur 24 Prozent sind dagegen.
Der Hauptgrund für diese Haltung: Die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges schwindet. Auf die Frage, ob es noch in diesem Jahr zu einem Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine kommen wird, antworteten lediglich 20 Prozent der Deutschen mit „ja“. Zwei Drittel (66 Prozent) glauben hingegen nicht daran.
Deutsche eher gegen Taurus-Lieferungen
► Bei der Lieferung von Waffen zeigt sich ein eher gespaltenes Bild. Während eine Mehrheit Putin mit wirtschaftlichen Sanktionen vom Ukraine-Krieg abbringen will, ist die Unterstützung für die Lieferung deutscher Taurus-Langstreckenraketen an die Ukraine geringer: 34 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, 47 Prozent sind dagegen.
Die wachsende Skepsis bei vielen Deutschen gegenüber einem baldigen Frieden dürfte auch mit der jüngsten Eskalation im Kriegsgebiet zusammenhängen. Russland hat seine Angriffe auf die Ukraine zuletzt massiv ausgeweitet – obwohl US-Präsident Donald Trump sich um einen Waffenstillstand bemühte, Katar vermittelte und in Istanbul verhandelt wurde.
Besonders im Osten und Nordosten der Ukraine, rund um die Region Charkiw, rücken russische Truppen weiter vor. Immer mehr Dörfer werden beschossen oder erobert, tausende Zivilisten fliehen aus ihren Heimatorten.
Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht – und die Unterstützung für härtere Maßnahmen gegen Aggressor Putin wächst.