Krieg im Gazastreifen

Hamas reagiert auf US-Vorschlag für Waffenstillstand

Aktualisiert am 31.05.2025 – 18:30 UhrLesedauer: 2 Min.

imago images 0804650758Vergrößern des Bildes

Hamas-Terrorist im Gazastreifen: Die Terrororganisation ist nach eigenen Angaben zu einer Waffenruhe mit Israel und zur Freilassung von Geiseln bereit. (Archivfoto) (Quelle: Youssef Alzanoun/imago-images-bilder)

Ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas könnte die Notlage der Menschen im Gazastreifen entspannen. Doch noch sind sich die beiden Seiten wohl nicht einig.

Die Hamas hat nach eigenen Angaben eine Antwort auf den Vorschlag eines Waffenstillstands im Gazastreifen übermittelt. Aus der Mitteilung der radikalislamischen Terrororganisation geht jedoch nicht explizit hervor, ob sie dem Vermittlungsvorschlag zustimmen oder nicht. Die Hamas erklärte sich jedoch grundsätzlich bereit, israelische Geiseln freizulassen.

Die Hamas hat nun mitgeteilt, dass sie zehn lebende Geiseln freilassen will. Jedoch sollen sie nicht auf einmal, sondern in fünf Schritten freigelassen werden, wie die „Times of Israel“ berichtete. Demnach sollen vier Geiseln am ersten Tag des Waffenstillstands, zwei Geiseln am dreißigsten Tag und dann vier Geiseln am letzten Tag freigelassen werden.

Der ursprünglich ausgehandelte Plan sieht jedoch vor, dass die zehn Geiseln in zwei Schritten binnen einer Woche freigelassen werden. Außerdem sollen die Leichen von 18 Verschleppten übergeben werden. Israel geht davon aus, dass sich derzeit 20 bis 23 lebende Geiseln sowie mindestens 35 Leichen von Verschleppten in der Gewalt der Hamas befinden.

Im Gegenzug sollten 125 zu lebenslangen Haftstrafen verurteilte Palästinenser freikommen sowie 1.111 Bewohner des Gazastreifens, die nach dem Terrorüberfall am 7. Oktober 2023 festgenommen worden waren.

Gemäß dem Witkoff-Plan sollen die beiden Seiten während der 60-tägigen Waffenruhe über die Freilassung der restlichen Geiseln im Gegenzug für eine Beendigung des Krieges verhandeln.

Eine Garantie für die endgültige Einstellung der Kampfhandlungen gibt es dabei nicht – das war aber bisher eine zentrale Forderung der Hamas. Inwieweit die Hamas nun auf diesen Teil des Plans reagiert hat, blieb zunächst offen.

Die israelische Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt eine Waffenruhe, in deren Zuge alle Geiseln freikommen und der Krieg ein Ende findet, strikt ab. Kritiker werfen ihr vor, den Krieg aus innenpolitischen Gründen unbegrenzt weiterführen zu wollen.

Mit dem Zugeständnis einer nur teilweisen Geiselfreilassung hat sich die Hamas in den Verhandlungen auf Israel zubewegt – wohl auch unter dem Eindruck ihrer massiven Verluste im Krieg und der katastrophalen Lage der gedrängten Bevölkerung des Gazastreifens. Dort droht eine Hungersnot.