Nach einer erfolgreichen Behandlung sind Rückfälle in die Sucht keine Seltenheit. Bei Patientinnen und Patienten, die sich aufgrund ihrer Alkoholkonsumstörung medizinische Hilfe suchten, liegt die Rückfallquote im ersten Jahr bei bis zu 90 Prozent. Deshalb besteht Bedarf an unterstützenden Behandlungsmöglichkeiten, um etablierte Therapien zu ergänzen und ihren Erfolg nachhaltig zu verbessern. Eine Idee ist, sportliche Aktivitäten einzubinden. Auch bei der Therapie von Depressionen gibt es mittlerweile eine Reihe von Studien, die auf eine unterstützende Funktion gezielter sportlicher Aktivitäten hindeuten.
Kanadische Forscher und Forscherinnen sahen sich an, welche Effekte sportliche Aktivitäten auf die Behandlung einer Suchterkrankung haben können. Dazu analysierten sie über 40 Studien, an denen insgesamt 3.135 Personen mit einer Suchterkrankung teilgenommen hatten. In den meisten Studien wurden Menschen mit Alkoholabhängigkeit untersucht (zwölf Studien), bei zehn Studien ging es um Methamphetaminsucht und bei den anderen Studien um verschiedene Substanzen wie Stimulanzien, Kokain, Cannabis und Heroin.