Rund um die Mittagspause sind viele Arbeitnehmer in Elberfeld auf der Suche nach einem schnellen, preiswerten Essen – im Idealfall sollte es auch noch gesund sein und nicht allzu schwer im Magen liegen. Wir testen daher die Angebote der Innenstadt auf „Mittagspausentauglichkeit“. Ein Besuch im Haveli, Bankstraße 4.
Indische Küche gibt es im Haveli, das in der ruhigeren Nebenstraße der Herzogstraße zu finden ist. Sitzmöglichkeiten gibt es drinnen und draußen. Ab 12 Uhr bis 15 Uhr ist das Restaurant unter der Woche tagsüber geöffnet und bietet dann einen Mittagstisch an. Dienstags ist Ruhetag. Montags, mittwochs und donnerstags öffnet das Restaurant wieder von 17 bis 22.30 Uhr, freitags und samstags ist eine halbe Stunde länger geöffnet. Am Sonntag ist durchgängig von 12 bis 22 Uhr Betrieb. Für die Mittagszeit gibt es eine reduzierte Karte, die reguläre wird aber mitgeliefert. Von kleinen Vorspeisen über Salate, Brote, Dessert hin zu vegetarischen und Fleischgerichten bleiben aber kaum Wünsche offen.
Bis die Bestellungen aufgenommen waren und das Essen kam, dauerte es etwa 15 Minuten. Die Bedienung war höflich und freundlich.
Ausgewählt wurden Samosa (Teigtaschen) mit Kichererbsen (8,90), Palak Panir (8,90) und Chicken Tikka (Hähnchen-Stückchen) (9,90). Als Beilage gab es luftigen Basmati-Reis, der nach Angaben der Inhaber direkt aus Indien kommt. Palak Panir besteht aus püriertem Blattspinat mit hausgemachtem indischen Käse. Das vegetarische Gericht hat eine angenehme Schärfe durch Ingwer und andere Gewürze. Das Chicken Tikka wird im Tandoor, einem zylindrischen, indischen Ofen, zubereitet und mit Curry-Sauce und Grillgemüse serviert. Mariniert mit Tandoori-Masala-Gewürz überzeugte es geschmacklich. Das Samosa ist eine mit Kartoffeln und Erbsen gefüllte Teigtasche, hinzu kommt ein Kichererbsencurry, gelobt wurde vor allem die feine Würze.
Für drei Gerichte mit Getränken wurden insgesamt 38 Euro gezahlt. Die Preise pro Gericht beginnen dabei bei 6,90 und enden entgegen den Aussagen des Werbeaufstellers nicht bei 9,90 Euro – zwei Salate kosten 11,90 Euro. Dennoch sind die Kosten pro Gericht recht günstig. Naan-Brote gibt es in unterschiedlichen Ausführungen ab zwei Euro. Die Kugel indisches Eis zum Nachtisch gibt es für 3,50 Euro. Am Abend sind die Speisen teurer.
Ambiente/Gastfreundschaft
36 Plätze gibt es bei gutem Wetter draußen; der Innenraum mit 70 Sitzplätzen ist zweigeschossig und besticht mit moderner Optik. Highlight und Blickfang auf der zweiten Etage sind die bunten Schirme, die von der Decke hängen und einen farbenfrohen Touch in dem sonst in dunklen und holzfarbenen Tönen gehaltenen Restaurant.
Auf der Webseite werden „traditionelle Rezepte mit modernen Akzenten“ angepriesen, authentische indische Küche im stilvollen Ambiente. Die Familie Singh, die das Haveli betreibt, hat bereits seit einigen Jahren gleichnamige Restaurants in Witten und Hattingen. Trotz der Lage in der Fußgängerzone sitzt man hier recht ruhig. Das ayurvedische Konzept zielt darauf ab, auch durch Ernährung den Körper in Harmonie und Gleichgewicht zu bringen. Es wird dabei viel auf frisches, saisonales Gemüse geachtet, Proteine gibt es durch Soja, Fisch oder Fleisch, aber auch Kohlenhydrate und (gesunde) Fette gehören dazu. Mit den passenden Gewürzen abgerundet sollen sie sättigen, aber nicht schwer im Magen liegen. Online heißt es bei Haveli: „Ayurveda ist eine traditionelle Heilmethode, die es erlaubt, dass maximaler Genuss sich mit einer modernen, gesundheitsfördernden Ernährung vereint“.
Leichte und günstige Gerichte, möglicherweise etwas kleiner als am Abend, netter Service und ein schönes Ambiente: Die Mittagspause lässt sich hier gut verbringen. Die Schärfe der Gerichte ist gut angepasst, die Müdigkeit danach hält sich im Vergleich zu anderen Mahlzeiten in Grenzen.