Leichtigkeit und Trost in schweren Stunden

„Das Lied von Nadine gibt mir die Möglichkeit, mit einer gewissen Leichtigkeit und auch Dankbarkeit auf das zu blicken, was mein Papa war und was er mir gegeben hat. Und welche Gefühle er für mich bedeutet, ohne immer diese schwere Last der Trauer und des Todes gleichzeitig zu empfinden“, erzählt Maxi Mittag. „Das liegt jetzt in meinem Herzen. Wir hatten leider nicht so viel Zeit zum Abschied nehmen und auch da ist das Lied total hilfreich. Es ist im Prinzip wie eine abgeschwächte Form von Therapie.“

Künstlerin Nadine Maria Schmidt nimmt der Trauer durch ihre Arbeit die Schwere. „Es darf auch mal gelacht werden und lustig sein“, sagt die 44-Jährige MDR SACHSEN. Sie ist eine gute Zuhörerin und hat die Gabe, sich in andere Menschen einzufühlen. Für sie bedeutet Trauer nicht nur Leid: „Ich erlebe, dass im Bereich Tod, Trauer und Sterben tatsächlich sehr viele Menschen sind, die sehr viel Humor haben und sehr viel Lebensfreude.“

Ich erlebe, dass im Bereich Tod, Trauer und Sterben tatsächlich sehr viele Menschen sind, die sehr viel Humor haben und sehr viel Lebensfreude.

Nadine Maria Schmidt
Liedermacherin und Trauerbegleiterin

Erste musikalische Trauerbegleitung: Ein kleiner Astronaut

Das erste musikalische Denkmal hat Nadine Maria Schmidt einem verstorbenen Kind gesetzt – dem kleinen Ewen. Seine Eltern hätten die Musikerin kurz nach dessen Tod gebeten, auf seiner Beerdigung zu spielen. Sie habe nicht lange nachgedacht und zugesagt. Ewens Lied trägt den Titel „Kleiner Astronaut„.

„Das war so eine liebevolle, würdevolle Beerdigung und auch ganz bunt“, erinnert sich Nadine Maria Schmidt. Direkt danach sei ihr klar geworden, dass sie genau das weiter machen möchte: Menschen bei ihrer Trauer ein Stück begleiten und berührende Andenken an Menschen zu schaffen, die gehen mussten. „Es kam wie ein Blitz in meinen Kopf und ich habe mich noch nie so richtig gefühlt.“