Nach einem beeindruckenden Qualifying beim Großen Preis von Spanien hat der WM-Spitzenreiter Oscar Piastri auch im Rennen überzeugt. Der Australier gewann deutlich vor Lando Norris – Max Verstappen verlor nach einem Fahrfehler wichtige Punkte.
Fußball-Star Robert Lewandowski winkte die Zielflagge für Piastri, der seine WM-Führung gegenüber Teamkollege Lando Norris weiter ausbaute. „Es war eine Überraschung, dass Max hier drei Stopps probiert“, sagte der Australier nach dem Renenn: „Aber es hat doch funktioniert für uns, großartiges Wochenende. Es ist überhaupt ein großartiges Jahr für mich, das Auto ist toll. Es hat Spaß gemacht.“
Erneut fuhren die beiden McLaren in einer eigenen Liga, Charles Leclerc im Ferrari komplettierte das Podest. Die spannenden Duelle passierten in Barcelona vor allem hinter dem Spitzenduo. Besonders stark war die Performance von Niko Hülkenberg, der vom fünfzehnten Platz auf den fünften Rang fuhr.
Starker Start von Verstappen
Beim Start torpedierte der viermalige Weltmeister Max Verstappen die Doppelführung der McLaren und schob sich an Lando Norris vorbei auf den zweiten Rang. Oscar Piastri kam derweil gut weg und hielt sich aus allen Positionskämpfen heraus. Einen starken Beginn abseits der Spitze legte der Deutsche Niko Hülkenberg im Sauber hin und sprang von Fünfzehn auf 10.
Nach zehn Runden kassierte Lewis Hamilton den nächsten Rückschlag in seiner ersten Ferrari-Saison. Charles Leclerc war seit einigen Runden der schnellere der beiden Ferrari-Piloten, daher wurde Hamilton per Funk angewiesen den Monegassen vorbeizulassen. Der Engländer kam am Ende erneut hinter seinem Teamkollegen ins Ziel, fuhr auf Platz Sechs dennoch in die Punkte.
Drei-Stopp-Strategie von Red Bull sorgt für Spannung
An der Spitze baute sich Piastri recht mühelos ein Polster von etwa vier Sekunden auf, dahinter wies die McLaren-Box Norris an, Verstappen unter Druck zu setzen. „Im Vergleich zu denen habe ich keinen Grip“, funkte der Weltmeister bereits mit Blick auf die McLaren, fünf Runden später ging Norris aus dem Windschatten vorbei. Doch Red Bull hatte mit diesem Szenario gerechnet und sich für eine aggressive Drei-Stopp-Strategie entschieden: Sehr früh ging Verstappen an die Box, nahm erneut die weichen, schnellsten Reifen und machte in der Folge viel Zeit gut.
Beide McLaren kamen erst nach einem Drittel des Rennens zum ersten Stopp und lagen nun erstmal wieder hinter Verstappen. Der Niederländer nahm seinen zweiten Stopp kurz vor der Rennhalbzeit, war mit den frischen Reifen nun mit Abstand Schnellster im Feld – es war durch die unterschiedlichen Strategien jetzt ein Fernduell mit den McLaren, Verstappen war im Schnitt etwa eine Sekunde schneller und sorgte für nervöse Funksprüche bei der Konkurrenz.
Motorschaden bremst Antonelli aus
Zehn Runden vor dem Ende sorgte ein Unfall von Kimi Antonelli für einen Einsatz des Safety Car und neue Ungewissheit im Feld. Ein Motorschaden bremste den Italiener bei seinem Kampf nach Punkten aus. Den Re-Start sechs Runden vor Ende sollte vor allem Max Verstappen in die Karten spielen, der Niederländer verließ allerdings nach einem Fahrfehler die Strecke und Charles Leclerc überholte den Titelverteidiger.
Red Bull setzte überraschend auf harte Reifen, was Verstappen beim Re-Start in Schwierigkeiten brachte.
Ebenfalls brisant, beim Re-Start nahm der Red Bull-Pilot den „Notausgang“ und kann nur so den lauernden Russell im Mercedes hinter sich halten. Die Rennleitung schaltete sich ein und das Team informierte einen hörbar genervten Verstappen an Russell durchzulassen. Durch eine zusätzliche Zehn-Sekunden-Strafe rutschte der Titelverteidiger beim Piastri-Sieg auf Rang zehn ab.