Schützen mit Wetter-App sind am Samstagnachmittag in Hardt gefragt. Immer wieder die Fragen: „Wie sieht‘s denn aus? Gewitter mit Starkregen oder nicht?“ Wer keine App hat, versucht sich als Wetterfrosch. Angekündigt ist Gewitter ab 17 Uhr, doch das kommt (noch) nicht.

Seit 15 Uhr ist die St. Nikolaus-Bruderschaft beim Vogelschuss für neue Majestäten, musikalisch begleitet von der Hardter Blasmusik. Es folgt eine Überraschung: Thorsten Keimer, aktueller Schützenkönig, holt sich den Holzvogel. Er ist damit auf dem Weg zum Kaiser. Dreimal hintereinander, sagt er, das hat in Hardt noch keiner geschafft, und er wartet auf 2026.

Ab 17 Uhr füllt sich der Platz am Birkmannsweg. Die Gastbruderschaften treffen ein, stellen die Frage: „Trekke wirr?“ Es bleibt trocken. Daniel Flachsenberg, der junge Präsident, und die verantwortlichen Offiziere, treffen letztlich die finale Entscheidung: „Auf zur Parade!“ Aber der lange Zug kommt nicht weit – nur bis zum vorbestimmten Pausentermin um 18 Uhr. Genau zu diesem Zeitpunkt fallen die ersten Tropfen. Da heißt es zunächst für Hunderte Zugteilnehmer: Abwarten. Doch der Regen wird stärker, Blitz und Donner bringen den angekündigten Wolkenbruch.

Mittendrin Schützenkönig Thorsten Keimer, der passend zum zehnjährigen Geburtstag seiner Gruppe im vergangenen Jahr den Vogel abgeschossen hatte, und seine Minister Theo Kalscheuer und Alejandro Valeros Marques. Dabei auch Jungkönig Dustin Keimer, der Sohn des Schützenkönigs, sowie seine Minister Marcel Bleier und Ramon Kalscheuer. Somit regieren in diesem Jahr Vater und Sohn. Zusätzlich hat Thorsten Keimer eine neue Funktion in der Bruderschaft, er wurde neuer stellvertretender Präsident.

In diesem Jahr kümmert sich die Bruderschaft stark um den Nachwuchs. Auf Anregung von Maike Overdick und Steffi Gomes wurde eine offene Mädchengruppe ab sechs Jahren ins Leben gerufen. Auch gibt es eine neue Jungschützengruppe für Jungen ab sechs Jahren, die wird von Christoph Heinrichs und Peter Panglisch betreut. „Gut, dass junge Leute gern Schützenfest feiern“, sagt der Präsident, „denn ohne Nachwuchs würde auch die schönste Tradition nicht überleben.“ Zum Abschluss der Frühkirmes erklingt am Sonntag der Zapfenstreich auf dem Marktplatz.

Dass die St. Nikolaus-Bruderschaft nicht nur feiert, sondern für die Menschen im Ort und darüber hinaus da ist, haben die Bruderschaftler mehrfach unter Beweis gestellt. So wurden in den letzten Jahren Spenden für verschiedene karitative Zwecke und Institutionen gesammelt. In diesem Jahr hat sich der Vorstand der St. Nikolaus-Bruderschaft für den Verein Sternenzauber und Frühchenwunder entschieden. Dieser Verein näht ehrenamtlich Bekleidung für frühgeborene Kinder und stellt diese den Eltern kostenfrei zur Verfügung.