Paris St. Germain schreibt Fußball-Geschichte!
Doch der Fußball-Mob zeigt in Frankreichs Hauptstadt seine fiese Fratze. Es gibt unzählige Ausschreitungen – schon während des Champions-League-Endspiels gegen Inter Mailand (5:0). Und ich, der BILD-Reporter, gerate an einem der Brennpunkte plötzlich mitten hinein.
Lesen Sie auch
Alles ist angerichtet für einen schönen Fußball-Abend. Traumhaftes Wetter mit 25 Grad. Die Menschen tragen stolz ihr blaues PSG-Trikot, singen. Ich suche mir das Restaurant Le Bastille am Place de la Bastille im Herzen von Paris zum Fußball-Schauen aus. Mit rund 200 Gästen war das Bistro rappelvoll. Davor auf dem Platz versammeln sich nochmals mehrere hundert Anhänger.
Die Fans eskalieren nach dem Champions-League-Erfolg
Foto: AP
Als PSG 1:0 in Führung geht, gibt es kein Halten mehr. Die Menschen liegen sich in den Armen – auch im Le Bastille. Doch wenige Augenblicke später fliegen erstmals die Fäuste. Panik macht sich breit. Schnell hat das Sicherheitspersonal die Situation aber im Griff.
Anders eine Stunde später. Es fällt das 4:0 für Paris. Wieder großer Jubel. Daraus wird Hass. Die Gäste im Restaurant werden mit Pyro- und Flaschen-Würfen angegriffen, Stühle und Tische fliegen. Scheiben gehen zu Bruch. Es kommt zu Schlägereien.
Schnell realisiere ich den Ernst der Lage, suche im hinteren Bereich, wie viele andere Besucher, Schutz. Ich sehe Kinder und junge Frauen weinen, höre laute Schreie. Die Luft wird stickig durch den Rauch der Feuerwerkskörper. Nach zehn Minuten haben die Sicherheits-Leute die Situation unter Kontrolle.
Vorn die Polizei, im Hintergrund der Fußball-Mob
Foto: Anadolu via Getty Images
Ich verlasse noch vor dem Abpfiff das Le Bastille, will nur noch ins Hotel. Bis in den Morgen höre ich Feuerwerkskörper, Sirenen von Polizeiautos, Krankenwagen. Es gibt Plündereien, Autos werden zerstört, Fensterscheiben eingeschlagen, viele Verletzte, eine tote Rollerfahrerin (angefahren von „Fans“).
Beim Paris-Triumph: Mitbekommen, wer gestern die Balljungen waren?
Quelle: BILD01.06.2025
Die Polizei nimmt 294 Personen fest. Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau (64) schreibt auf X von „Barbaren“.