Einmal mehr steigt Clemens Meyer mit seinem Roman in die Halb- und Unterwelt der ostdeutschen Nachwendegesellschaft. Konsequenter noch als in seinen Vogängerbüchern nutzt er moderne Erzähltechniken, verwischt chronologische und dramaturgische Linien. Ein Mittel, mit dem der Erzähler Meyer die komplexen Ereignis- und Motivationsketten jener Jahre nachzeichnen möchte.
Und so treffen wir in diesem Buch auf träumende, nachdenkliche Prostituierte, auf gebrochene, an der Realität verzweifelnde alte Männer, ehrgeizige Geschäftsleute und immer wieder auf die, die am Ende der ökonomischen Kette die großen Verlierer sind. Ein ambitionierter Roman, der auch denen, die ihn lesen, einiges abverlangt – und sie, wenn sie denn durchhalten, mit dem Erlebnis einer grell inszenierten Realität belohnen.