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Wer ist weiter, wer ist raus? Alle News von Tag 8 beim Grand-Slam-Turnier in Paris aktuell und kompakt.
Alcaraz ringt Shelton nieder
Ben Shelton – Carlos Alcaraz 6:7, 3:6, 6:4, 4:6
Tennis, der weiße Sport? Kleidungstechnisch ist das (Wimbledon mal ausgenommen) sowieso längt Geschichte, Ben Shelton hat das in der Achtelfinal-Partie gegen Carlos Alcaraz aber auch noch einmal bildlich widerlegt. Der aufschlagsstarke US-Amerikaner (im Durchschnitt mehr als 200 km/h beim ersten Aufschlag) fightete, wehrte sich und gab alles, um gegen den spielerisch stärkeren Spanier zu bestehen. Im dramatischen Tiebreak des ersten Satzes landete er durch diesen Einsatz einmal gar auf dem völlig durchschwitzten Rücken. Das weiße Shirt wurde schön rot durch die Asche.
Allein: Es half alles nichts. Den Tiebreak gewann Alcaraz mit 10:8, nachdem Shelton beim Stand von 8:8 eine einfache Vorhand völlig verzog. Im zweiten Satz reichte dem Spanier ein Break zum 6:3, im dritten Satz zeigte sich noch einmal das Kämpferherz des US-Amerikaners. Nach dem vierten Durchgang (6:4) war es dann aber vorbei: Alcaraz steht im Viertelfinale, die fightende Urgewalt Shelton ist raus aus dem Turnier.
Mixed-Doppel: Siegemund im Viertelfinale
Siegemund/Roger-Vasselin – Melichar-Martinez/Harrison 3:6, 6:4, 10:8
Viele Matches am Bois de Boulogne waren an diesem Sonntag echte Sandplatz-Langstrecken-Fights. Beim Doppel geht’s da in der Regel flotter. Und da gibt es aus deutscher Sicht im Mixed eine gute Nachricht: Laura Siegemund hat mit ihrem Doppel-Partner Edouard Roger-Vasselin das Viertelfinale erreicht. Das deutsch-französische Duo besiegte das US-amerikanische Doppel Nicole Melichar-Martinez/Christian Harrison in einem spannenden Match-Tiebreak mit 10:8. Den ersten Satz hatten Siegemund/Roger-Vasselin noch mit 3:6 verloren, den zweiten dann mit 6:4 gewonnen. Im Match-Tiebreak nutzten die beiden schließlich ihren ersten Matchball auch dank eines guten Returns von Siegemund.
Für die 37-Jährige ist das Mixed-Doppel aber nicht die einzige Chance, in Paris weit zu kommen. Am morgigen Montag trifft sie mit ihrer Partnerin Beatriz Haddad Maia in der dritten Runde der Doppel-Konkurrenz auf das an Nummer zwei gesetzte Duo Sara Errani und Jasmine Paolini.
Sabalenka spart Zeit im Gegensatz zur Konkurrenz
Aryna Sabalenka – Amanda Anisimova 7:5, 6:3
Drei Achtelfinal-Spiele gab es in der Frauen-Konkurrenz im Laufe des Sonntages in Paris – alles waren echte Drei-Satz-Krimis. Die jeweilige Stundenzahl: 2:24, 2:30, 2:47. Auf so etwas hatte Aryna Sabalenka, die Nummer eins der Setzliste, überhaupt keine Lust. Kraft sparen, war ihr Motto. Gegen Amanda Anisimova gewann Sabalenka daher auch folgerichtig nach einem hart umkämpften ersten Satz am Ende nach 1:32 Stunden mit 7:5 und 6:3.
Für Anisimova, die im Jahr 2023 aufgrund eines Burn Outs zwischenzeitlich mit dem Tennis-Sport aufgehört hatte, endet damit das Turnier in Paris. Der Weg der US-Amerikanerin zeigt schönerweise aber wieder nach oben. Sabalenka trifft im Viertelfinale nun auf die Chinesin Qinwen Zheng – und hat im Gegensatz zu ihr etwas Kraft gespart.
Swiateks Siegesserie hält trotz Katastrophen-Start
Elena Rybakina – Iga Swiatek 6:1, 3:6, 5:7
Aus 24 mach 25! Iga Swiatek ist bei den French Open weiter nicht zu stoppen. Die Paris-Siegerin von 2022, 2023 und 2024 steht auch in diesem Jahr im Viertelfinale und hat nun bereits ihre 25. Partie auf der roten Asche der französischen Hauptstadt in Folge gewonnen. Wer nach 20 Minuten in der Achtelfinal-Partie der Polin gegen Elena Rybakina aber auf die Anzeigetafel blickte, hätte das wohl nicht für möglich gehalten.
Denn Rybakina überrante Swiatek zu Beginn förmlich, führte nach eben jenen 20 Minuten bereits 5:0 (!) im ersten Satz und sicherte sich Durchgang eins schließlich nach nur 34 Minuten mit 6:1. Swiatek aber schüttelte sich einmal, bot nun Gegenwehr und gewann Satz zwei mit 6:3. Der dritte Durchgang wurde schließlich zum hochklassigen, hochspannenden und hochintensiven Showdown, bei dem die Polin sich schließlich durchsetzte und damit im Viertelfinale auf Elina Svitolina trifft.
Svitolina nach Weckruf im Viertelfinale
Jasmine Paolini – Elina Svitolina 6:4, 6:7, 1:6
Die French Open sind das letzte Major-Turnier, das bei wichtigen Entscheidungen immer noch ganz klassisch, ganz traditionell auf Linienrichter und den Stuhl-Schiedsrichter setzt. Aus, nicht Aus wird hier immer noch von Menschen entschieden. Manchmal gehören aber noch deutlich simplere Aufgaben dazu, wie sich beim Achtelfinal-Match zwischen Jasmine Paolini und Elina Svitolina zeigte. Aber auch diese können eine enorme Wichtigkeit besitzen.
Als Svitolina, die nach ihrer Baby-Pause mittlerweile schon wieder auf Rang 14 der Weltrangliste steht, den Beginn des Matches etwas verpatzte und dann gedankenverloren auf die falsche Seite beim Aufschlag spazierte, musste sie mit gleich dreifacher „Elina, Elina, Elina“-Ansprache von Stuhl-Schiedsrichterin Marija Cicak „geweckt“ werden. Ein Weckruf mit Wirkung: Nach dem Verlust des ersten Satzes drehte die Mama der kleinen Skai förmlich auf, gewann im enorm spannenden zweiten Satz nach drei abgewehrten Matchbällen den Tiebreak, machte im dritten Satz nach 2:20 Stunden dann alles klar und steht nun im Viertelfinale.