Herz, Kampf, Tränen – aber kein Happy End: Lok Leipzigs Aufstiegsreise endet in Havelse!

Der Kultklub aus Leipzig-Probstheida hat die Rückkehr in den Profi-Fußball nach 27 Jahren Abstinenz verpasst. Durch das 0:3 im Relegations-Rückspiel musste Lok dem Dorfklub aus Niedersachsen (5300 Einwohner) den letzten Platz in der 3. Liga überlassen.

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Nach 2020 (gegen Verl) scheiterte Lok als Meister der Regionalliga Nordost zum zweiten Mal in der Relegation. Die umstrittene Regelung der Aufstiegsspiele sorgte nach dem Abpfiff auf Leipziger Seite für reichlich Ärger.

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„Ich hoffe, dass jeder, der beim DFB oder irgendwelchen Landesverbänden heute Fernsehen geschaut hat, mal hinguckt und sich ernsthaft die Frage stellt, ob das so, wie es jetzt ist, sinnvoll ist. Das hoffe ich wirklich. Und dass jeder nicht nur an seinen eigenen Posten und seinen eigenen Landesverband denkt, sondern mal ans große Ganze“, sagte Lok-Sportchef Toni Wachsmuth bei „MagentaSport“.

„Die Herren, die dafür verantwortlich sind, sollten sich Gedanken machen, ob man das nicht anders regeln kann“, haderte auch Trainer Jochen Seitz.

Ziane: „Dafür habe ich kein Verständnis“

Und Kapitän Djamal Ziane, der genauso wie viele seiner Mitspieler mit den Tränen zu kämpfen hatte, legte im MDR nach: „An diejenigen, die das entscheiden: Ist es das, was ihr sehen wollt? Dafür habe ich kein Verständnis, das ist einfach ein Unding. Aber wenn du in deinem Bürostuhl in deinem Anzug sitzt und irgendeine Scheiße entscheiden musst, ist es klar, dass du kein Gefühl und keine Emotionen dafür hast.“

XXL-Frust bei Lok! Nicht nur über die Relegations-Regelung, sondern auch über diese Szene in der 80. Minute: Tobias Dombrowa wurde gefoult, Schiedsrichter Patrick Alt entschied jedoch auf Vorteil. Wenige Sekunden später traf Dombrowa Havelses Emre Aytun und sah dafür die Gelb-Rote Karte – obwohl es Freistoß für Lok gab.

Leipzigs Mannschaft tief enttäuscht nach dem Spiel bei den Fans

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Foto: PICTURE POINT

Lok-Trainer Seitz: „Eine Schiedsrichterentscheidung entscheidet, ob wir aufsteigen oder nicht. Er ist angeblich ein Bundesliga-Schiedsrichter. Da erwarte ich in einem Aufstiegs-Finale etwas anderes, als in so einer Szene Gelb-Rot zu zeigen.“

Havelse agierte in Überzahl cleverer. Julius Düker (95.), Marko Ilic (110.) und Lorenzo Paldino (113.) schossen den TSV in die 3. Liga. Leipzigs Pasqual Verkamp (116./Rot) und Luc Elsner (118./Gelb-Rot) flogen in der Schlussphase auch noch vom Platz.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Lok erreichte in beiden Duellen mit Havelse nicht die Top-Form aus der Meisterschaft. Das sah auch Ziane so: „Wir haben eine super Saison gespielt, aber es hat einfach nicht gereicht. Havelse war dann einfach auch besser – das muss man ehrlich sagen.“

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Quelle: BILD01.06.2025

Der Aufstiegstraum geplatzt! Die 600 mitgereisten Lok-Fans feierten ihr Team nach Abpfiff trotzdem. Nach Regionalliga-Meisterschaft und Triumph im Sachsenpokal verpassten die Blau-Gelben den Aufstieg als Krönung.

Trainer Seitz: „Wir können uns ärgern, und es ist auch enttäuschend. Aber wir schütteln uns, und wenn wir im Bus sitzen, muss der Stolz überwiegen. Wir haben Lok wieder zum Leben erweckt.“