Kristjansson verletzt – SCM kämpft sich rein
Mit zuletzt elf Ligasiegen in Serie gingen die Magdeburger mit viel Selbstvertrauen in das vorletzte Auswärtsspiel der Saison, mussten zunächst jedoch einen Nackenschlag hinnehmen. Nach gerade einmal drei gespielten Minuten fiel Gisli Kristjansson nach einem Kontakt in der Luft unglücklich auf die linke Schulter und musste unter Tränen vom Teamarzt in die Kabine begleitet werden.
Magdeburg hatte in der Folge nicht nur mit dem frühen Verlust des Spielmachers zu kämpfen, sondern biss sich auch an einer leidenschaftlich kämpfenden TBV-Defensive und einem stark aufspielenden Urh Kastelic, der bereits nach 20 Minuten satte sechs Paraden aufzuweisen hatte, die Zähne aus. So erarbeiteten sich die Lemgoer immer wieder den Ball, schlugen offensiv eiskalt zu und gingen mit 11:8 in Führung.
Der SCM schüttelte sich und brachte mit Albin Lagergren und Oscar Bergendahl eine andere Wucht ins Offensivspiel, die sofort Wirkung zeigte. Mit einem 3:0-Lauf erkämpften sich die Elbstädter den 12:12-Ausgleich, ehe Felix Claar zum 14:13 und damit der ersten SCM-Führung seit dem 1:0 traf. Durch ein weiteres Tor von Lagergren kurz vor der Pause ging es schließlich mit 15:14 in die Kabinen.
Magdeburg bleibt ruhig
Der TBV startete schwungvoll in den zweiten Durchgang und ging prompt wieder mit 16:15 in Front. Die Führung hatte jedoch nicht lange Bestand, weil Philipp Weber einen Sahnetag erwischte und im linken Halbfeld in den zweiten 30 Minuten kaum zu greifen war. Der Nationalspieler traf binnen sieben Minuten vier Mal und verhalf dem Deutschen Meister nach 44 Minuten zu einer 23:20-Führung.
Mit dem Publikum im Rücken steckte Lemgo jedoch nicht auf und kämpfte sich nach zwei ungewohnten SCM-Fehlern im Aufbauspiel wieder bis auf einen Treffer heran. Trotz der aufkeimenden Spannung kam in der Mannschaft von Bennet Wiegert jedoch keine Nervosität auf. Viel mehr nutzten die Magdeburger das Selbstverständnis der letzten Wochen und bedienten 30 Sekunden vor Schluss erneut Weber, der mit seinem elften Treffer den Deckel auf das Spiel machte und den 31:29-Endstand erzielte.
Trotz der schlechteren Wurfquote (Lemgo: 72%, SCM: 67%) und weniger Paraden (Lemgo: 11, SCM: 5), gewinnen die Magdeburger in der Liga zum zwölften Mal in Serie und halten den Titelkampf in der Bundesliga spannend. Am Mittwoch (Anwurf 20 Uhr) ist nun die SG Flensburg-Handewitt zum letzten Heimspiel der Saison in Magdeburg zu Gast.