Frauenkirche, Semperoper, Grünes Gewölbe und eine Weltklasse-Leistung im Heinz-Steyer-Stadion: Diskuswurf-Superstar Valarie Allman aus den USA hat die Tage in Dresden sichtlich genossen.

Olympiasiegerin war beeindruckt

Die zweifache Olympiasiegerin setzte sich beim Leichtathletik-Meeting Goldenes Oval mit 67,86 Metern erwartungsgemäß durch. Die Weite erreichte sie gleich im ersten Durchgang, ließ es danach etwas ruhiger angehen. „Es macht Spaß in Deutschland zu starten, weil hier die Konkurrenz so stark ist“, sagte Valarie Allman: „Ich bin dankbar, bei diesem noch jungen Meeting dabei gewesen zu sein.“ Schwer beeindruckt war die US-Amerikanerin nach ihrer Sightseeing-Tour durch Dresden einen Tag zuvor: „Diese Stadt hat mich umgehauen.“

Valarie Allman aus den USA machte mit jungen Fans auch gemeinsame Selfies.

Valarie Allman aus den USA machte mit jungen Fans auch gemeinsame Selfies. (Foto: Frank Hammerschmidt)

Es könnte also gut sein, dass die Diskuswerferin auch im nächsten Jahr in Elbflorenz antritt. Total happy war ebenso die junge Johanna Martin vom 1. LAV Rostock. Die 19-Jährige rannte in 51,77 Sekunden neue persönliche Bestzeit über die 400 Meter und damit auf Rang zwei. Ihre alte Bestmarke hatte bei 52,22 Sekunden gestanden. Der Sieg ging an die zeitgleiche Regensburgerin Jana Lakner.

Johanna Martin fuhr gleich nach Hause

„Ich bin super zufrieden“, sagte die Rostockerin und fügte hinzu: „Mein Trainer hat vorher von einer Bestzeit gesprochen, ich habe daran aber nicht gedacht. Jetzt bin ich gespannt, was die Saison noch bringt.“ Viel Zeit zum Feiern blieb ihr nicht, es ging gleich auf die Heimfahrt in den Norden. „Ich muss noch lernen, wir schreiben die Woche eine Arbeit“, sagte die Sportgymnasiastin mit einem Lachen.

Arbeit haben die Macher vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) schon hinter sich – und zwar viel. Doch es hat sich gelohnt. Das zweite Meeting im sanierten Heinz-Steyer-Stadion darf als großer Erfolg gewertet werden. Es ist, als ob die Leichtathletik in Dresden ein neues Wohnzimmer gefunden hat.

Malaika Mihambo sprang in Dresden auf Platz zwei.

Malaika Mihambo sprang in Dresden auf Platz zwei. (Foto: Peter Krüger)

„Es ist ein schönes Stadion, es hat sehr viel Spaß gemacht hier. Die Fans waren Feuer und Flamme“, sagte Weitsprung-Ass Malaika Mihambo, auch wenn sie mit ihrer Leistung nicht zufrieden war: Platz zwei mit 6,66 Metern bei nur einem gültigen Versuch. „Ich hatte einige Probleme“, sagte sie. Den Sieg holte sich die EM-Dritte Agate de Sousa aus Portugal (6,73).

Die Diskuswerfer schwärmten

Beim exzellent besetzten Kugelstoßen der Frauen gab es den erwarteten Zweikampf zwischen der zweimaligen Weltmeisterin Chase Jackson aus den USA und Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim). Am Ende setzte sich Jackson mit 19,73 Metern vor der Deutschen durch. Ogunleye kam bei ihrem Saisoneinstieg auf 19,67.

Yemisi Ogunleye wurde Zweite im Kugelstoßen.

Yemisi Ogunleye wurde Zweite im Kugelstoßen. (Foto: Frank Hammerschmidt)

„Ich bin sehr zufrieden. Dresden ist eine meiner Lieblingsstädte in Deutschland. Das Stadion und die Stimmung sind super“, sagte die Mannheimerin und fügte hinzu: „Wir werden tolle Deutsche Meisterschaften in diesem Stadion haben.“ Ende Juli steigen im Steyer-Stadion die nationalen Titelkämpfe der Leichtathleten.

Dann wird auch Mika Sosna vom TV Bergedorf wieder in der schmucken Arena sein. Der Diskuswerfer kam beim hochkarätig besetzen Wettkampf mit 66,86 Metern auf Rang zwei hinter dem Australier Matthew Denny (67,97). „Das Meeting ist großartig. Die Stadt Dresden kann sich glücklich schätzen, jetzt ein so tolles Meeting zu haben“, sagte Sosna. Henrik Janssen vom SC Magdeburg, Dritter mit 66,14 Metern, war ebenso angetan: „Das ist einfach ein schönes Stadion, die Zuschauer gehen mit. Da macht es Spaß.“