Newsblog zum Ukraine-Krieg

Russischer Ex-Präsident behauptet: Westen provoziert Dritten Weltkrieg

Aktualisiert am 08.04.2025 – 16:19 UhrLesedauer: 6 Min.

Ukraine-Krieg - MedwedewVergrößern des Bildes

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew (Archivbild): Er macht den Westen für nukleare Aufrüstung verantwortlich. (Quelle: Ekaterina Shtukina/Sputnik Pool/AP/dpa/dpa-bilder)

News folgenTeilen Menu auf machenArtikel teilen

Selenskyj bestätigt erstmals Aktivitäten in der russischen Region Belgorod. Der frühere russische Präsident erhebt Anschuldigungen gegen den Westen. Alle Entwicklungen im Newsblog.

In der Ukraine sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj zwei chinesische Soldaten aufgegriffen worden, die in der Region Donezk an der Seite der russischen Armee gekämpft haben sollen. Die beiden chinesischen Staatsbürger seien durch die ukrainische Armee gefangen genommen worden, erklärte Selenskyj am Dienstag. Er forderte von Peking eine Erklärung, zudem rief er den Westen zu einer Reaktion auf. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew wirft dem Westen vor, durch seine Ukraine-Politik die nukleare Aufrüstung in der Welt anzutreiben und in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg gegen Russland zu führen. Der Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin schrieb auf seinem offiziellen Telegramkanal, der Westen dränge die Welt an den Rand eines Dritten Weltkrieges.

„Die Situation ist so, dass selbst bei einer vollständigen Beendigung des Konflikts um die sogenannte ‚Ukraine‘ eine nukleare Abrüstung in den kommenden Jahrzehnten unmöglich ist“, erklärte er. Vielmehr werde „die Welt neue, zerstörerischere Waffentypen“ schaffen. Medwedew fügte hinzu: „Und neue Länder werden sich Atomwaffenarsenale zulegen.“

Nach Angaben der US-Wissenschaftsvereinigung FAS sind Russland und die USA mit rund 88 Prozent aller Atomwaffen die mit Abstand größten Atommächte der Welt. Gefolgt werden sie von China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea. Medwedew ist stellvertretender Chef des Russischen Sicherheitsrats. Er fällt regelmäßig mit anti-westlichen Kommentaren auf. Diplomaten zufolge lassen seine Äußerungen Rückschlüsse auf Überlegungen in der Kreml-Spitze zu.

Ein Moskauer Gericht verurteilt die Messenger-App Telegram zu einer Geldstrafe von sieben Millionen Rubel (80.000 Dollar). Die russische Nachrichtenagentur Tass teilt unter Berufung auf Gerichtsdokumente mit: „Telegram hat es als Eigentümer einer Informationsquelle versäumt, Informationen oder Kanäle zu entfernen, die Aufrufe zu extremistischen Aktivitäten enthalten“. Telegram habe sich geweigert, Inhalte zu entfernen, die zu terroristischen Anschlägen und zur Teilnahme an Protesten mit dem Ziel des Sturzes der russischen Regierung aufriefen, um der Ukraine zu helfen, so Tass weiter.

Telegram, eine Plattform für soziale Medien und Sofortnachrichten, reagierte nicht sofort auf die Bitte um eine Stellungnahme. Die in Dubai ansässige und von dem Russen Pawel Durow gegründete Plattform hat fast eine Milliarde Nutzer und ist in Russland und der Ukraine weitverbreitet.

Russland hat sich empört gezeigt über Medienberichte über angebliche Spionagesensoren im Meer vor der britischen Küste. Moskaus Botschaft in London wies das als „eilig zusammengebastelte Science-Fiction-Geschichte über eine ‚russische Bedrohung'“ zurück. „Russland hat die Sicherheit des Vereinigten Königreichs und seiner Bevölkerung nie bedroht“, teilte die Botschaft mit. Eine Bedrohung sei vielmehr die „Linie des britischen Establishments, die Konfrontation mit Russland“ weiter voranzutreiben.

Ziel solcher unbegründeten Anschuldigungen sei es, die Bemühungen der USA und Russlands für eine friedliche Beilegung des Ukraine-Konflikts zu stören und die Verbesserung der Beziehungen zwischen Moskau und Washington zu verhindern. Zudem wolle London so ungeachtet von Sparzwängen höhere Militärausgaben rechtfertigen.

Trump: Russland bombardiert Ukraine „wie verrückt“

US-Präsident Donald Trump hat die vielen Angriffe Russlands auf die Ukraine mit scharfen Worten kritisiert. Er sei nicht glücklich über das, was zurzeit passiere: „Denn sie bombardieren im Moment wie verrückt“, sagte Trump, der in seinem Büro im Weißen Haus eigentlich danach gefragt wurde, warum sein Zollpaket Russland nicht treffe.

„Das ist keine gute Situation“, fügte er mit Blick auf das russische Vorgehen hinzu. „Ich bin nicht glücklich über die ganzen Bombardierungen, die es in der letzten Woche gegeben hat, schrecklich, es ist schrecklich.“ Trump will ein Ende des russischen Angriffskrieges in der Ukraine erreichen, der vor mehr als drei Jahren begann.

Beste Freunde? US-Präsident Trump (r.) kritisiert das Putin-Regime mit deutlichen Worten (Archivbild).Vergrößern des BildesBeste Freunde? US-Präsident Trump (r.) kritisiert das Putin-Regime mit deutlichen Worten (Archivbild). (Quelle: Kremlin Pool, via www.imago-images.de)