Stand: 02.06.2025 12:14 Uhr

Wie kann die Gesellschaft nachhaltiger werden? Darum geht es in den kommenden Tagen in Hamburg. Bei einer internationalen Konferenz und bei vielen Veranstaltungen sind auch die Ideen der Bürgerinnen und Bürger gefragt.

Gut 1.600 Gäste aus 113 Ländern sind zur „Hamburg Sustainability Conference“ in die Handelskammer gekommen, darunter Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD) und die Premierministerin des Kongo. Ein Schwerpunkt der Konferenz: der nachhaltige Einsatz von künstlicher Intelligenz. Auch die neue Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) ist nach Hamburg gekommen. Sie hält internationale Zusammenarbeit aktuell für wichtiger denn je. Denn die weltweiten Herausforderungen seien derzeit so groß wie nie, sagte die SPD-Politikerin am Montag bei der Eröffnung der Internationalen Nachhaltigkeitskonferenz.

Bekämpfung von Armut und Ungleichheit

Klimaschutz, Bekämpfung von Armut und Ungleichheit, Bildung oder Frauenrechte: 17 Punkte umfasst die Liste der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Und diese Ziele zu erreichen sei schwieriger geworden, seitdem in den USA wieder Donald Trump als Präsident regiert und sich die USA aus vielen internationalen Programmen zurückgezogen haben, sagt Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan. „Ganz unmittelbar geht es um das Leben von Millionen Menschen es geht um verlorene Bildungschancen, es geht um besiegt geglaubte Krankheiten, die plötzlich wieder ausbrechen, um das Voranschreiten des Klimawandels und es geht um Hungersnöte“, betont Alabali-Radovan.

Absichtserklärungen geplant

Helfen könnte da verstärkt das Engagement privater Akteure – wie etwa von Firmen, so der Mäzen Michael Otto, einer der Mit-Initiatoren der Internationalen Nachhaltigkeitskonferenz. Am Montag und am Dienstag sollen deshalb mehrere Absichtserklärungen unterzeichnet werden, etwa im Bereich Finanzwirtschaft. Die Nachhaltigkeitskonferenz der Vereinten Nationen findet bereits zum zweiten Mal in Hamburg statt.

100 Veranstaltungen bei Nachhaltigkeitswoche

„Sechs Tage, 100 Veranstaltungen, eine Idee: Wir machen Zukunft. Und zwar gemeinsam“ – das ist das Motto der ersten „Hamburg Sustainability Week“, die bis zum 6. Juni im Rahmen der „Hamburg Sustainability Conference“ stattfindet. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) eröffnete diese am Sonntagabend in der Hauptkirche St. Katharinen.

Alle Menschen sind beim Thema Nachhaltigkeit gefragt

„Letztlich brauchen wir nicht nur Regierungen, die Wirtschaft und Internationale Organisationen. Wir brauchen wirklich auf kommunaler Ebene alle Menschen, die diesen Gedanken der Nachhaltigkeit verinnerlichen und in der Umsetzung dann auch mit bewegen“, sagte Tschentscher.

Vorab sagte auch die zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne): „Nachhaltigkeit heißt Kultur, heißt Arbeitsplatz, heißt Wohnraum, heißt Umweltschutz.“ Ein Querschnittsthema, das nur gemeinschaftlich bewegt werden könne, so Fegebank. Bei öffentlichen Workshops, Führungen und Diskussionsrunden sollen deshalb auch die Hamburgerinnen und Hamburger ihre Ideen einbringen können, Initiativen kennenlernen und zu dem Thema ins Gespräch kommen.

Umfangreiches Programm mit Führungen und Workshops

Auf dem Programm stehen etwa eine Führung über Hamburgs Gründächer, ein Planspiel für Schulklassen, ein Speeddating mit Nachhaltigkeitsakteuren der Stadt, ein Pub-Quiz der HAW und ein Workshop zum flexiblen Wohnen.

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Dieses Thema im Programm:

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