Berlin. Russlands Machthaber ist nach der Zerstörung von 40 Kampfflugzeugen durch die Ukraine außer sich. „Das werden sie bereuen“, sagte er.
Zusammenfassung
- Ukrainische Drohnenangriffe zerstören über 40 russische Flugzeuge auf vier Militärbasen, darunter strategische Bomber und Frühwarnflugzeuge
- Wladimir Putin kündigt Vergeltung an und erklärt, dass es keine roten Linien mehr geben wird, während Wolodymyr Selenskyj die Operation als „brillant“ bezeichnet
- Trotz der Spannungen setzen Russland und die Ukraine ihre Gespräche über eine Waffenruhe in Istanbul fort.
Nach den ukrainischen Drohnenangriffen auf vier russische Militärflughäfen hat Russlands Machthaber Wladimir Putin eine Vergeltung angekündigt: „Heute hat die Ukraine die Flugplätze angegriffen, auf denen die strategische russische Luftfahrt untergebracht ist. Damit hat sie deutlich gemacht, dass eine friedliche Lösung nicht möglich ist“, teilte Putin mit. Demnach soll es nun „keine roten Linien mehr geben“. „Das werden sie bereuen“, hieß es vom Kremlchef.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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In einer koordinierten Aktion hatte der ukrainische Geheimdienst SBU gleich vier russische Militärbasen mit Drohnen attackiert und dabei nach eigenen Angaben mehr als 40 Kampf- und Aufklärungsflugzeuge zerstört. Selbst ein Flughafen im sibirischen Irkutsk wurde laut russischen Medien getroffen.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj feierte dagegen die „absolut brillanten“ Ergebnisse des Angriffs. Es sei die „weitreichendste Operation“ seines Landes seit Beginn des russischen Angriffskrieges gewesen, sagte Selenskyj am Sonntagabend. Zugleich versicherte er, dass die dafür nach Russland eingeschleusten Geheimdienstagenten „rechtzeitig aus dem russischen Gebiet zurückgeholt“ worden seien. Dagegen hatte der Kreml erklärt, es seien mehrere Verdächtige festgenommen worden.
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Russland spricht von „Terroranschlag“
Nach ukrainischen Angaben wurden bei der „Aktion Spinnennetz“ Kampfflugzeuge vom Typ Tupolew Tu-95 sowie Tu-22 und spezielle Frühwarnflugzeuge Berijew A-50 zerstört. Nach offiziell unbestätigten Berichten setzte der ukrainische Geheimdienst Kampfdrohnen ein, die von Verstecken in Holzhäusern gestartet wurden, die auf Lastwagen verladen waren. „Zum richtigen Zeitpunkt wurden die Dächer ferngesteuert geöffnet, und die Drohnen flogen, um russische Bomber anzugreifen“, hieß es. Eine unabhängige Bestätigung war nicht möglich.
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Trotz des Angriffs wollen Russland und die Ukraine am Montag in Istanbul ihre Gespräche über eine Waffenruhe fortsetzen, hieß es vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj.
mit dpa