Ein ‚Weiter so‘ dürfe es nicht geben – weder im Umgang mit hochgefährlichen noch mit vermeintlich unauffälligen Gefangenen. Erben erinnerte daran, dass auch der Attentäter von Halle in dem Gefängnis Bedienstete bedrohen und einen Fluchtversuch unternehmen konnte. Ihn mache die Fülle der Vorfälle dort stutzig.

Linken-Politikerin von Angern fordert schnelle Klärung des Tathergangs

Die Vorsitzende der Linken im Landtag, Eva von Angern, teilte MDR SACHSEN-ANHALT mit, die Tat in einem Gefängnis, quasi in Obhut des Staates, sei besonders dramatisch. Die Angehörigen des Opfers und die Öffentlichkeit bräuchten daher schnell Klarheit über den Tathergang. Die Landesregierung müsse die Frage beantworten, ob sie zu verhindern gewesen wäre.

Der innenpolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Sebastian Striegel, sagte laut einer Mitteilung der Fraktion, es stehe der konkrete Verdacht eines Femizids im Raum. Es sei schwer zu verstehen, wie eine Besucherin in einem Hochsicherheitsgefängnis Opfer eines so schrecklichen Verbrechens werden könne. Gerade an diesem Ort müsse der Staat Sicherheit gewährleisten. Es brauche zügige und gründliche Ermittlungen, auch durch das Justizministerium.

Striegel ergänzte im Gespräch mit dem MDR, in Burg gebe es eine Häufung von sicherheitsrelevanten Vorkommnissen. Da müsse man auch nach strukturellen Ursachen fragen.

Der innen- und justizpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Guido Kosmehl, sprach sich im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT am Freitagnachmittag dafür aus, die Sicherheit bei den unbeobachteten Langzeitbesuchen zu verbessern. Man müsse nach Möglichkeiten suchen, die die Privatsphäre der Beteiligte nicht verletzen. Kosmehl sagte, grundsätzlich sei er für solche Langzeitbesuche.