Im vergangenen Dezember kündigten die Aktivisten der Letzten Generation an, sich neu ausrichten und künftig unter dem Namen Neue Generation agieren zu wollen. „Aus den Strukturen der Letzten Generation wird etwas Neues entstehen“, sagte Sprecherin Carla Hinrichs damals – doch die neueste Aktion der Gruppe erinnert an altbekannte Muster. Drei Aktivisten haben sich im Deutschen Historischen Museum in Berlin festgeklebt, um gegen den Faschismus zu demonstrieren. Sie zeigten sich anschließend selbst an.

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Anlass für die Ortswahl der Neuen Generation war die Ausstellung „Roads not taken“, die seit Dezember 2022 in dem Museum gezeigt wird. In der Ausstellung geht es um Wendepunkte in der deutschen Geschichte – einen solchen sehen die Aktivisten auch jetzt gekommen.

Mit Sekundenkleber gegen den Faschismus

Laut einer Pressemitteilung der Gruppe steht eine faschistische Machtübernahme bevor – dieser wollen die Aktivisten offenbar mit Fotos und Sekundenkleber entgegentreten. Aufnahmen der Aktion, die auf dem Youtube-Kanal UnignorierbarWiderstand veröffentlicht wurden, zeigen, wie sie drei Plakate aufhängen. Eins bildet den Tech-Unternehmer und Vertrauten des amerikanischen Präsidenten, Elon Musk, ab und ist mit dem Wort „Faschismus“ betitelt.

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Ein zweites Transparent zeigt eine weitere laufende Aktion der Gruppe, das „Parlament der Menschen“ auf der Bundestagswiese. Hier erarbeite die Neue Generation in einer Art Workshop Ideen für eine Demokratie, „die gegen die Allianz der Rechten und Reichen gewappnet ist“, hieß es. Dieses Bild ist mit der Überschrift „Friedliche demokratische Revolution“ versehen.

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Aktivisten: Es gibt nur Faschismus oder Revolution

Auf dem dritten Plakat heißt es: „Der Wendepunkt kommt“. Man müsse sich, so das dichotome Weltbild der Aktivisten, für einen der beiden Wege, Faschismus oder Revolution, entscheiden.

Ein weiteres Video dokumentiert, wie sich die drei Aktivisten schließlich auf den Ausstellungstischen im Deutschen Historischen Museum festkleben. Laut Informationen der Polizei handelt es sich bei den Personen um zwei Frauen im Alter von 37 und 38 Jahren sowie einen Mann im Alter von 25 Jahren.

Dritte Aktion seit Wochenbeginn Polizei erwischt Aktivisten beim Aufmalen von Guerilla-Radweg

Die Berliner Polizei schritt bei dem Protest am Sonntagmittag ein. Aufnahmen zeigen, wie Beamte das Museum betreten und mit den Mitgliedern der Neuen Generation sprechen. Diese hätten sich beim Sicherheitsdienst des Museums gemeldet und selbst angezeigt, teilte die Polizei mit.

Aktion könnte erst der Anfang sein

Ausstellungsobjekte des Museums wurden bei der Aktion nicht beschädigt. Durch Klebereste an Wand und Tischen entstand ein Sachschaden.

Es könnte die erste Klebe-Aktion von vielen sein, die die Gruppe unter neuem Namen durchführt. Es sei der Auftakt einer „Widerstandswelle“, teilten die Aktivisten mit. Am späten Sonntagabend versuchten Aktivisten der Gruppe, die Axel-Springer-Druckerei in Berlin-Spandau zu blockieren. Mehr als 30 Personen wurden festgenommen.

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Auch ein weiterer Ausläufer der Letzten Generation, das „Widerstands-Kollektiv“, hat in den letzten Tagen mit Aktionen in Berlin auf sich aufmerksam gemacht. Die Gruppe sprüht mit Schablonen Fahrradwege auf Fahrbahnen – und kommt dabei ganz ohne Sekundenkleber aus.