Wuppertals Extremwanderer Jannik Giesen hat die nächste Wahnsinns-Ausdauerleistung erbracht. Beim 48-Stunden-Lauf „Born to Run“ in Unna, der offenen Deutschen Meisterschaft, durfte er mit 336,8 Kilometer sowohl den Gesamtsieg als auch den Titel in seiner Altersklasse U 40 feiern und stellte einen neuen Streckenrekord auf. Seine runde 100 Konkurrenten – fast alles Läufer – ließ Giesen mit seiner gewohnten Taktik, nach und nach stehen: Stetiges Durchmaschieren, wenige Standzeiten für die Verpflegung. „Insgesamt hatte ich rund eine Stunde Standzeit, am Ende musste ich wegen Knieschmerzen noch mal 15 Minuten Pause machen, die nicht eingeplant waren“, so Giesen. Die größte Herausforderung sei für ihn der fehlende Schlaf über zwei Tage gewesen. „Als es zum zweiten Mal dunkel wurde, wurde die Strecke für mich zur Achterbahn“, so Giesen. Plötzlich sei ihm die zwei Kilometer lange, flache Runde viel länger und stellenweise unbekannt vorgekommen. „Ein Wunder, dass ich am Ende meinen Vorsprung auf den Zweiten halten konnte.“ Der hatte schließlich nur eine Runde weniger absolviert.

Groß Ausruhen ist für Giesen nun übrigens nicht. An Pfingsten startet er als Titelverteidiger beim Halden-Mohikaner im Saarland, einem Extrem-Lauf über maximal 48 Stunden, mit deutlich anspruchsvollerer Streckenführung.