Halle. Der Rückzug von Gerry Weber aus Halle hat auch Auswirkungen auf damit verbundene Unternehmen. Beispielsweise wurde auch die Betriebskantine in der Unternehmenszentrale an der Neulehenstraße geschlossen. Der vor mehr als zehn Jahren eröffnete Betriebskindergarten hingegen scheint sich in den vergangenen Jahren abgesichert zu haben.

Daniel Erler, Pressesprecher des Kita-Trägers pme Familienservice kommentiert: „Aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Gerry Weber wurde in den letzten Jahren die Zahl der Gerry-Weber-Belegplätze bereits Schritt für Schritt reduziert und durch kommunale Belegplätze ersetzt. Inzwischen gibt es nur noch eine kleine Zahl von Gerry-Weber-Belegplätzen, sodass die Schließung des Unternehmensstandorts für die Kids World keine erheblichen ökonomischen Konsequenzen hat.“

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Genaue Zahlen könne er aus vertraglichen Gründen nicht nennen. 2020 wurden von 74 Kita-Plätzen 52 durch Mitarbeiterkinder belegt – diese Zahlen wurden in einer städtischen Ausschusssitzung bekannt. Heute ist die Zahl so gering, dass auch die wegfallenden Unternehmenszuschüsse von Gerry Weber überschaubar seien. Ein Wegfall sei „schmerzhaft, aber verkraftbar“, stellt Daniel Erler klar.

Kita-Kinder werden durch eigenen Koch versorgt

Ob es durch die Insolvenz Zahlungsrückstände gebe, bleibt offen. „Aus vertraglichen Gründen können wir zu den Details unserer Kundenbeziehung leider keine Angaben machen“, lautet die Antwort.

Die Schließung der Betriebskantine wirkt sich nicht auf die Kindertagesstätte aus. „Die Kita hat eine eigene Frischküche, die durch einen eigenen Koch und eine Hauswirtschaftskraft betrieben wird.“

Auch wenn die Verbindung zum betriebsnahen Kindergarten in den vergangenen Jahren offensichtlich nachgelassen hat, betont Daniel Erler stellvertretend für pme: „Wir bedauern die Schließung des Gerry-Weber-Standorts in Halle sehr.“

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