Im März 2023 wurde das Hamburger Rathaus mit orangener Farbe besprüht. Einer der Beteiligten stand nun vor Gericht, weil er einen Strafbefehl nicht akzeptiert hatte.

Wegen einer Farbattacke auf das Hamburger Rathaus ist ein Klimaaktivist am Montag zu einer Geldstrafe von 2100 Euro verurteilt worden. Ein Amtsgericht sprach den Mann nach Angaben einer Gerichtssprecherin der gemeinschädlichen Sachbeschädigung schuldig. Dieser gestand die Tat vom März 2023 demnach. Gemeinsam mit einem weiteren Aktivisten hatte der Angeklagte mit einem Feuerlöscher orangene Farbe auf den Eingang und die Fassade des Hamburger Rathauses gesprüht – einen Tag, bevor König Charles III. zu einem Besuch erwartet wurde.

Nach Angaben der Gerichtssprecherin übernahm der wegen Sachbeschädigungen im Zusammenhang mit Klimaprotesten bereits vorbestrafte Beschuldigte vor Gericht die Verantwortung. Er sei sich im Nachhinein aber nicht sicher, ob die Aktion der richtige Weg für Protest gewesen sei, sagte er demnach.

Der Vorsitzende Richter äußerte laut Gerichtsangaben Verständnis für die Motivation des Angeklagten. Gleichwohl sei dieser zu verurteilen, betonte er. Die Attacke sei ein falsches Mittel und nicht geeignet, dem Klimawandel zu begegnen.

Zu der Hauptverhandlung kam es, weil der Mann Einspruch gegen einen Strafbefehl mit einer etwas niedrigeren Geldstrafe eingelegt hatte. Dieser war in Abwesenheit verhängt worden, nachdem er nicht vor Gericht erschienen war.

Gruppe hat sich umbenannt

Aus der viel diskutierten Gruppe „Letzte Generation“ ist mittlerweile eine neue Bewegung hervorgegangen: die „Neue Generation“. Mit neuem Namen will die Gruppe den Wandel zu einer aus ihrer Sicht gerechteren und demokratischeren Gesellschaft erreichen. Die Umbenennung erfolgte im Frühjahr 2025 als Reaktion auf zunehmende gesellschaftliche und juristische Spannungen rund um die Protestformen der „Letzten Generation“. Die neue Bewegung distanziert sich nicht vollständig von früheren Aktionen. Zuletzt versuchten Mitglieder dieser neuen Bewegung, eine Druckerei des Verlagshauses Springer (WELT, „Bild“) in Berlin-Spandau zu blockieren.

lno/jlau