Stand: 02.06.2025 18:19 Uhr
Der Fall beschäftigt am Mittwoch den Innen- und Rechtsausschuss in Kiel. Die 39-jährige Tatverdächtige sei schon einmal durch eine ähnliche Tat in Schleswig-Holstein auffällig geworden.
Am Mittwoch wird die Messerattacke am Hamburger Hauptbahnhof vom 23. Mai Thema im Innen- und Rechtsausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtags sein. Für SPD-Innenpolitiker Niclas Dürbrook sind auch die Hintergründe des Ermittlungsverfahren in Schleswig-Holstein wichtig. „Wenn sich die bisherige Berichterstattung bestätigt, scheint es eine gravierende Lücke bei der Weitergabe von Informationen zu psychisch auffälligen Gewalttätern über Ländergrenzen hinweg zu geben“, so Dürbrook.
Vor Messerattacke: Frau soll Eltern in Großhansdorf angegriffen haben
Die Staatsanwaltschaft Lübeck ermittelt in einem anderen Verfahren gegen die Frau, die am Freitag (23.5.) in Hamburg 18 Menschen verletzt haben soll. Bereits am 5. Januar soll sie demnach ihre Eltern in deren Wohnung in Großhansdorf (Kreis Stormarn) attackiert haben. Das Ermittlungsverfahren gegen die Beschuldigte wegen des Angriffs in Großhansdorf ist laut Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen.
Antrag auf psychiatrische Unterbringung wurde erst abgelehnt
Die Staatsanwaltschaft Lübeck hatte im Laufe des Verfahrens beim Amtsgericht Lübeck die Anordnung einer einstweiligen Unterbringung der 39-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragt. Das Amtsgericht lehnte diesen Antrag jedoch ab. Parallel dazu beantragte der Sozialpsychiatrische Dienst ebenfalls die Unterbringung in einer Psychiatrie, was vom Gericht genehmigt wurde. Wie lange sie dort blieb, ist unklar.
Im Mai wurde sie dann drei Wochen lang in einer anderen geschlossenen Einrichtung im Kreis Cuxhaven in Niedersachsen untergebracht. Am Tag vor der Tat in Hamburg wurde sie aus der Klinik in der Nähe von Bremerhaven entlassen.
Tatverdächtige nach Angriff in Hamburg in Psychiatrie untergebracht
Nach dem Angriff im Hamburger Hauptbahnhof sitzt die Frau erneut in der Psychiatrie. Ein Haftrichter hatte sofort nach der Tat ihre Unterbringung in einer Klinik angeordnet. Am Montagnachmittag (26.5.) wurde sie laut NDR Informationen in die geschlossene Station des psychiatrischen Krankenhauses Ochsenzoll überführt.
Weitere Informationen
Die 39-Jährige wurde am Montag in eine psychiatrische Klinik überführt. 13 Verletzte konnten inzwischen das Krankenhaus verlassen.
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Am Freitag wurde Muhammad al-Muhammad Zeuge, als am Hamburger Hauptbahnhof eine Frau um sich stach. Gemeinsam mit einem Tschetschenen stoppte er die Angreiferin.
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Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften im Hauptbahnhof: Mehrere Menschen schweben nach einem Messerangriff in Lebensgefahr, eine 39-Jährige wurde festgenommen.
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Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord |
Nachrichten für Schleswig-Holstein |
02.06.2025 | 19:30 Uhr