Museen konnten sich bei den Enteignungen der Juden durch die Nazis die besten Stücke sichern, wie eine Karlsruher Ausstellung zeigt.
Herrscht in Museen solche Unordnung? An sich lieben es Kuratoren, Werke zu sortieren, kategorisieren und abzulegen. Als Clara Sigmann-Seidel allerdings in den 1950er Jahren beim Badischen Landesmuseum in Karlsruhe anklopfte und die Münzsammlung ihres Mannes zurückholen wollte, die die Nazis vor ihrer Flucht eingesackt hatten, staunte sie nicht schlecht. Nicht mal die Hälfte der Münzen und Medaillen war auffindbar. Wahrscheinlich verloren gegangen, wie man sie wissen ließ. So reiste sie mit einem Bruchteil der Sammlung und bescheidenen 200 D-Mark Schadensersatz zurück in die USA.