Bielefeld. Richtig hübsch gemacht hat sich die Buchhandlung Mondo für ihren Gaststar am Sonntag: Der britische Singer/Songwriter Paul Armfield schippert herüber von der Isle of Wight und startet in Bielefeld seine kleine Juni-Tour durch neun deutsche Städte. Passend zum Finale des Leinewebers packt der hünenhafte Barde mit dem grauen Rauschebart seine Gitarre aus und singt – über Bücher.
Denn seine jüngste Platte handelt von nichts anderem: „Between the Covers“ heißt seine neunte Pressung und viele Fans fragen sich, warum sie so lange warten mussten auf die Lieder zwischen den Buchdeckeln. Schließlich arbeitet Armfield seit Jahrzehnten im Buchhandel, verkaufte erst den üblichen Mainstream in der Filiale einer großen Kette, bevor er im Örtchen Cowes seinen eigenen Laden aufmachte und seitdem von Literaturliebhabern heimgesucht wird, zu Fuß oder per Boot.
Eine Besonderheit sei die separate Nische für Kinder, schreiben die Rezensenten mit ihren 5-Sterne-Bewertungen. Spätestens da schließt sich der Kreis an Gemeinsamkeiten zwischen dem bibliophilen Troubadour und seinen beiden Gastgeberinnen Anna Wallitzer und Marietta Bernasconi. Nach der Rundum-Renovierung im März besitzt jetzt auch die unabhängige Buchhandlung Mondo so einen häuslichen Fjord voller Tiefe und Ruhe, in dessen hinterstem Winkel der große gelbe Ohrensessel wartet auf kleine und große Leser und Leserinnen.
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Bielefeld: Die renovierte Buchhandlung „mondo“ mit größerer Kinderbuch-Abteilung.
Kinderbuch-Sortiment mit Büchern des Verlages Calme Mara aus Bielefeld
Zum Sortiment gehören neben vielen Klassikern natürlich auch die Bücher aus dem Hause Calme Mara, Bielefelds erster und bisher einziger Kinderbuchverlag. Die fünf Kinder der beiden Chefinnen testen dabei die Neuzugänge und entscheiden mit, was ins Regal kommt und wohin. Mondo als Hotspot der queeren Community und Hort der ehrwürdigen Büchergilde Gutenberg bietet neben der Literatur eine Vielzahl an schönen Dingen von heimischen Manufakturen, ob skurrile Wandteller oder individuelle Trauerkarten.
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Neben der freigelegten Backsteinmauer und einem großen Fingerfresko gehört auch eine Kuschelecke zum neuen Interieur. Sowie ein kleiner Sekretär, an dem dann Paul Armfield nach seinem Auftritt am Sonntag die Schallplatten signierte. Zuvor aber hatte er die Besucher in den Bann seiner sanften bis geradezu zarten Töne gezogen. Keine Kapelle, begleitet nur vom Klang seiner akustischen Gitarre sang er von den großen wie kleinen Lieben und Tragödien rund um die Welt der Literatur.
Und weil das Publikum nicht locker ließ, nicht genug bekam von der sonoren Stimme , spielte er Lied um Lied, bis ihm der Schweiß auf der Stirn stand und seine Fans endlich ein Einsehen hatten. Starker Auftritt.
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