Am Postbahnhof in Friedrichshain ist ein weiteres Bauprojekt abgeschlossen worden: Die Eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG hat das Gewerbevorhaben „Am Postbahnhof“ fertiggestellt. Während im Komplex bereits die ersten Mieter eingezogen sind, läuft die Sanierung angrenzender Bestandsbauten eines anderen, ganz ähnlich gelagerten Vorhabens noch.
Der fertiggestellte Neubau zeigt sich mit einer markanten Betonfassade und großzügigen Fensterflächen, die sich gestalterisch an die industrielle Architektur des Ortes anlehnt. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Auf dem Gelände des historischen Postbahnhofs in Berlin-Friedrichshain ist das Bauvorhaben der Eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG abgeschlossen worden. Direkt an den Bahngleisen unweit des Ostbahnhofs ist ein neuer Gewerbekomplex entstanden, der sowohl architektonisch als auch konzeptionell Bezug auf die historische Umgebung nimmt.
Das Projekt „Am Postbahnhof“ umfasst rund 25.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Es bietet Büro- und Arbeitsräume, Gastronomie, eine Tiefgarage sowie mehrere Dachterrassen. Für Beschäftigte stehen zudem Fahrradstellplätze, Fitness- und Umkleideräume zur Verfügung. Die Flächen sind ausschließlich für gewerbliche Nutzung vorgesehen.
Viadukt, Wasserturm, Drehscheibe: Wie Denkmalschutz in die Planung einfloss
Die Gestaltung des Neubaus orientiert sich an der denkmalgeschützten Bebauung des ehemaligen Bahnareals. Architekt Bernd Driessen betonte, dass der Entwurf gestalterische Merkmale der benachbarten Altbauten aufgreife und eigenständig weiterentwickle. Damit füge sich das neue Gebäude in das historische Umfeld ein, ohne in Kontrast zur Vergangenheit zu treten.
Ein zentrales Element des Projekts ist der denkmalgeschützte Bahnviadukt. Die ehemalige Bahntrasse wurde in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde saniert und in das Ensemble integriert. Vorbild war dabei der High Line Park in New York. Auch ein ehemaliger Wasserturm sowie eine alte Drehscheibe der Reichsbahn blieben erhalten und prägen das Gelände weiterhin.
Industrieller Innenraum trifft moderne Gebäudetechnik: Fertigstellung nach vier Jahren Bauzeit
Neben 2.276 Quadratmetern Terrassenfläche für gemeinschaftliche Nutzung wurden auch 384 Fahrradstellplätze auf dem Gelände geschaffen. Die technische Ausstattung folgt einem durchdachten Konzept: Lüftung und Kühlung erfolgen über den Boden, während die Decken in den fensternahen Zonen weitgehend frei von Installationen bleiben. Sichtbetonflächen, raue Tragelemente und sichtbare Technik prägen den industriellen Charakter des Innenraums und knüpfen gestalterisch an die ehemalige Bahnarchitektur an.
Die Baugenehmigung hatte das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg im Januar 2021 erteilt. Seitdem liefen die Bauarbeiten auf dem Areal. Die Umsetzung verantwortete Eqviva gemeinsam mit dem Büro driessenarchitekten. Entwickelt wurde das Projekt ursprünglich von Rainer Bahr (Econcept) und Holger Rausch (Minerva), die das Grundstück 2019 erworben und später an einen Fonds von JP Morgan weitergegeben hatten.
Fertigstellung und Fortsetzung: Am historischen Postbahnhof entstehen zwei getrennte Gewerbestandorte
Zwei getrennte Vorhaben prägen das Areal: Zum einen das nun kürzlich abgeschlossene Projekt „Am Postbahnhof“, realisiert von der Eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG. Direkt angrenzend läuft jedoch noch ein weiteres, unabhängiges Bauvorhaben. Auf dem westlichen Gelände des Areals, welches das Hauptgebäude des einstigen Postbahnhofs selbst umfasst, wird aktuell an einem Gewerbeprojekt der PATRIZIA Frankfurt gearbeitet.
Auf einer Fläche von rund 17.000 Quadratmetern sollen hier ebenfalls Büro- und Arbeitsflächen entstehen. Die Projektverantwortlichen werben unter anderem damit, dass im neuen „Workspace“ im Postbahnhof auch rund 1.500 Quadratmeter überdachte Außenflächen geschaffen werden, die in den Sommermonaten zum Arbeiten genutzt werden können.
Der sanierte historische Viadukt mit angrenzendem Wasserturm auf dem Gelände des ehemaligen Postbahnhofs in Berlin-Friedrichshain erhebt sich vor dem Büroneubau. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Die Außenansicht des Neubaus zeigt eine raue Beton-Tragstruktur mit kreuzförmigen Stützen und großzügig verglasten Fassaden. Die Gestaltung orientiert sich an der industriellen Ästhetik der benachbarten historischen Bahnarchitektur. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Der Neubau am Postbahnhof soll laut Projektentwicklern den historischen Bestand durch eine moderne Architektursprache ergänzen, die gestalterische Elemente von Viadukt und Wasserturm aufgreifen und eigenständig weiterentwickeln. Die Struktur fügt sich bewusst in das denkmalgeschützte Umfeld ein, ohne die historischen Gebäude zu überlagern. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Postbahnhof. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
Postbahnhof. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Quellen: Eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG, xoio GmbH, driesenarchitekten, Econcept, Minerva, Postbahnhof Development GmbH