Fragen & Antworten

Standdatum: 3. Juni 2025.

Autorinnen und Autoren:
Alexander Schnackenburg

Schüler auf Fahrrädern im Straßenverkehr (Symbolbild)

Kinder fahren mit dem Fahrrad zur Schule. Sie sind auf die Rücksicht anderer Verkehrsteilnehmer angewiesen.

Bild: Imago | Michael Gstettenbauer

Für Kinder ist der Straßenverkehr besonders gefährlich. Deshalb, geht es beim Aktionstag zur Verkehrssicherheit heute um Schulwege. Die Polizei nimmt Raser ins Visier.

Kinder müssen die Gefahren im Straßenverkehr erst kennenlernen. Sie nehmen das Verkehrsgeschehen anders wahr als Erwachsene. Der Schulweg kann für sie gefährlich sein. Deshalb stehen Kinder im Mittelpunkt der heutigen bundesweiten Verkehrssicherheitsaktion „sicher.mobil.leben – Kinder im Blick“. Dem Bremer Innenressort zufolge werden dazu bundesweit rund 7.000 Polizistinnen und Polizisten an 2.180 Kontrollstellen im Einsatz sein. Sie sollen etwa mit zusätzlichen Geschwindigkeitskontrollen insbesondere vor Schulen auf die Risiken für Kinder durch den Straßenverkehr aufmerksam machen.

Zum Hintergrund: Mehr als ein Viertel aller Verkehrsunfälle (28,2 Prozent) gehen auf zu schnelles Fahren und zu geringe Abstände zurück. Statistisch gesehen gibt es keine größeren Unfallursachen.

Doch die Polizei Bremen und die Ortspolizei Bremerhaven haben sich nicht nur Geschwindigkeitskontrollen für den Aktionstag vorgenommen. Zusammen mit der Verkehrswacht setzen sie auch auf besonderen Anschauungsunterricht zu Verkehrsrisiken sowie auf Fahrradtraining.

Verkehrsunfälle in Bremen und Bremerhaven

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Was genau machen Bremen und Bremerhaven am Aktionstag?

Die Polizei Bremen richtet Kontrollstellen vor Schulen ein. Dort kontrolliert sie die Geschwindigkeit der Autofahrer. Das Präventionszentrum der Polizei möchte zudem auf einer Puppenbühne an der Bürgermeister-Smidt-Schule kindgerecht Verkehrsregeln vermitteln – und so zu mehr Sicherheit auf dem Schulweg beitragen.

In Bremerhaven kooperiert die Ortspolizei für den Aktionstag mit der Landesverkehrswacht, dem ADAC, dem Magistrat sowie mit dem Eishockeyclub Fischtown Pinguins. Sie konzentrieren sich auf die Fritz-Reuter-Schule.

Ralf Spörhase, Landesgeschäftsführer der Verkehrswacht Bremen, kündigt an, dass die Verkehrswacht den Schülerinnen und Schülern mithilfe eines LKW den toten Winkel erklären möchte: „Die Kinder dürfen in den LKW einsteigen und in den Rückspiegel gucken. Sie sehen dann, wie wenig der Fahrer sonst sieht.“ Auch werde die Verkehrswacht mit den Kindern an einem Fahrradsimulator verschiedene gefährliche Situationen simulieren, die besonders typisch für Schulwege seien, darunter etwa Autos, die abbiegen oder auch solche, die zu schnell fahren.

Personenschäden durch Verkehrsunfälle in Bremen und Bremerhaven

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Was steckt hinter dem jährlichen Aktionstag zur Verkehrssicherheit?

Es gibt die alljährlichen bundesweiten Aktionen zur Verkehrssicherheit unter dem Motto „sicher.mobil.leben“ seit 2018, jedes Jahr mit neuem Schwerpunkt. So ging es voriges Jahr um Güterverkehr.

Der Aktionstag geht auf einen Beschluss der Innenministerkonferenz zurück. Bremens Innensenator Ulrich Mäurer hat dieses Jahr den Vorsitz der Innenministerkonferenz. Die Frühjahrskonferenz ist für den 11. bis 13. Juni in Bremerhaven geplant.

Vor diesem Hintergrund gestaltet Bremen den diesjährigen Verkehrssicherheitstag laut Innenressort federführend mit. Die Schwerpunkte liegen dabei insbesondere auf den Themen Geschwindigkeit, Abbiegen, Schulwegsicherheit, Ablenkung und Elterntaxi.

Verkehrsunfälle mit Kindern im Land Bremen

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Was spricht dagegen, dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen?

Ralf Spörhase von der Verkehrswacht Bremen hat nichts dagegen einzuwenden, dass Eltern – beispielsweise bei schlechtem Wetter – ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Doch sollte das die Ausnahme bleiben, betont er.

„Kinder müssen lernen, das Verkehrsgeschehen selbst zu beurteilen“, sagt er. Daher würden sie üblicherweise ab den Klassen 3 und 4 in Theorie und Praxis am Fahrrad geschult, könnten einen Fahrradführerschein machen. Dabei lernten sie nicht nur, das Fahrrad zu beherrschen. Sie erführen auch, worauf sie im Straßenverkehr achten müssten.

Kinder, die im Elterntaxi zur Schule gefahren werden, nehmen am Verkehrsgeschehen nicht teil. So lernen sie nichts. Das ist kontraproduktiv.

 Der Landesgeschäftsführer der Landesverkehrswacht Bremen, Ralf Spörhase zu Gast bei buten un binnen im Studio.

Ralf Spörhase, Verkehrswacht Bremen

Wo in Bremen und Bremerhaven kommt es besonders häufig zu Verkehrsunfällen?

Laut Innenressort gibt es in der Stadt Bremen sowie in Bremerhaven je drei Verkehrsunfall-Brennpunkte, die die Verkehrsunfallkommissionen der Städte besonders beschäftigen. Die Unfallschwerpunkte in Bremen:

  • Stephanibrücke
  • Buntentorsteinweg
  • Herdentorsteinweg/Breitenweg

Die Unfallschwerpunkte in Bremerhaven:

  • Stresemannstraße/Grimsbystraße.
  • Langener Landstraße/Parkstraße/Debstedter Weg.
  • Borriesstraße/Columbusstraße.

Quelle:
buten un binnen.

Dieses Thema im Programm:
buten un binnen, 3. Juni 2025, 19.30 Uhr