Stand: 03.06.2025 06:37 Uhr

Der Berliner Senat will das Verfahren zur Genehmigung des Hochhausprojekts „Urbane Mitte“ am Gleisdreieckpark an sich ziehen. Wegen der außerordentlichen stadtpolitischen Bedeutung soll das nach rbb-Informationen am Dienstag im Senat beschlossen werden.

Symbolbild: Hochhaus, Wohnpark St. Marien in der Eschersheimer Straße in Berlin-Neukölln.(Quelle:imago images/Schoening)

Bezirksamt Neukölln verhängt 75.000 Euro Zwangsgeld gegen Wohnbaufirma

Trotz Wohnungsnot stehen viele Wohnungen im neugebauten Hochhaus Ruth in Neukölln seit Monaten leer. Der Bezirk hat gegen den Eigentümer, das katholische Petruswerk, nun für 15 leerstehende Wohnungen ein Zwangsgeld verhängt.mehr

Sieben Hochhäuser sind seit Jahren neben dem Gleisdreieckpark geplant, allerdings sollen darin keine Wohnungen entstehen. Die Türme sollen direkt am U-Bahnhof Gleisdreieck und der Veranstaltungshalle Station Berlin stehen. Nach den bisherigen Plänen werden die beiden höchsten Gebäude 90 Meter hoch, das niedrigste 25 Meter.
 
Eine Bürgerinitiative kämpfte von Anbeginn gegen die Geschäftshäuser und auch der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg sieht den Plan kritisch und hat ihn nicht genehmigt.
 
Einen Teil der Planungen für das Projekt hatte der Senat dem Bezirk bereits entzogen, nun will er auch den Rest an sich ziehen.

So könnte der Neubau am Gleisdreieck aussehen.

Urspüngliche Planungen von 2005

Dass in den Gebäuden keine Wohnungen vorgesehen sind, begründete der Investor damit, dass das Baugrundstück in einem sogenannten „Kerngebiet“ liege. Dort sei der Bau von Wohnungen nach dem Baugesetzbuch nur in Ausnahmen erlaubt.

Außerdem verweist er auf eine Lärmbelastung durch die Veranstaltungshalle und den Schienenverkehr. Durch das Grundstück verlaufen die U-Bahnlinien U1 und U2, zudem soll dort später die geplante S-Bahnlinie S21 verlaufen.
 
Die ursprüngliche Rahmenplanung für das Bauprojekt stammt aus dem Jahr 2005. Diese wurde zwischen Bezirk, Land Berlin und Investor verabredet. Experten zufolge könnte ein Stopp des Projekts Schadenersatzforderungen in Millionenhöhe nach sich ziehen, die den Bezirk belasten könnten.

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Rundfunk Berlin-Brandenburg