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Der ukrainische Verteidigungsminister Umjerow wirft Russland vor, auf Verzögerungstaktik statt auf echte Verhandlungen zu setzen. Russland soll in der Nacht erneut mehrere Regionen der Ukraine aus der Luft und mit Drohnen attackiert haben.
Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
08:57 Uhr
Bericht: Ukrainischer Präsidialamtschef soll in die USA reisen
Der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, wird in die USA reisen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ukrainische Regierungskreise. Demnach soll Jermak von der stellvertretenden Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko begleitet werden. Einen Zeitraum für die Reise nannte die Nachrichtenagentur nicht.
07:59 Uhr
„Große Erleichterung“ über Einigung auf Gefangenenaustausch
Mit einem großen Durchbruch bei den gestrigen Verhandlungen in der Türkei habe in der Ukraine kaum jemand wirklich gerechnet, berichtet ARD-Korrespondent Vassili Golod. Über die Einigung auf einen erneuten großen Gefangenenaustausch herrsche aber „große Erleichterung“. Vor allem bei den Familien und Angehörigen von ukrainischen Soldaten wecke er Hoffnung.
07:46 Uhr
Weißes Haus: Trump „offen“ für Dreier-Treffen mit Selenskyj und Putin
Noch immer gibt es trotz erneuten Verhandlungen in der Türkei keinen Durchbruch in Bezug auf eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine. Um das zu erreichen, erwägt US-Präsident Donald Trump möglicherweise ein gemeinsames Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Trump sei „offen“, einer Einladung des türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan zu einem Treffen mit Putin und Selenskyj zu folgen, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Trump dränge Putin und Selenskyj, „an einen Tisch zu kommen“, um über eine Waffenruhe zu verhandeln.
Zuvor hatte Selenskyj an die USA appelliert, den Druck auf den Kreml weiter zu erhöhen. Die USA müssten Russland mit weiteren Sanktionen zu einer Waffenruhe „drängen“. Er erwarte „starke Schritte“ von Trump, betonte Selenskyj. Einen Vorschlag Russlands über eine zwei- bis dreitägige Waffenruhe bezeichnete er lediglich als „kurze Pause“ und warf Russland ein „Spiel der Rhetorik“ vor.
07:36 Uhr
Russische Angriffe auf mehrere Regionen der Ukraine
Bei neuen russischen Luftangriffen auf die Ukraine ist nach Angaben regionaler Behörden ein Mensch getötet worden. In der Kleinstadt Balaklija in der an Russland grenzenden nordöstlichen Region Charkiw wurde der dortigen Militärverwaltung zufolge bei einem massiven Drohnenangriff ein Firmengebäude getroffen. Ein Mitarbeiter sei dabei ums Leben gekommen, mehrere weitere seien verletzt worden.
In der nördlichen Großstadt Tschernihiw stürzten Drohnen auf Straßen und Wohngebäude und lösten mehrere Brände aus, wie die dortige Militärverwaltung auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mitteilt. Vier Verletzte seien ins Krankenhaus gebracht worden. Weitere 20 Menschen, darunter acht Kinder, seien vor Ort medizinisch versorgt worden. In der südlichen Hafenstadt Odessa wurden laut Bürgermeister Hennadij Truchanow bei russischen Luftangriffen in der Nacht Wohngebäude und zivile Infrastruktur beschädigt. Es habe aber keine Verletzten gegeben. Das volle Ausmaß der nächtlichen russischen Angriffe auf die Ukraine war zunächst noch unklar.
06:22 Uhr
Umjerow wirft Russland Spiel auf Zeit vor
Nach einer neuen Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland wirft der ukrainische Verhandlungsführer Russland vor, auf Zeit zu spielen. Auf Facebook bezichtigte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow den Kreml, die von der Ukraine geforderte 30-tägige Feuerpause als Grundlage für weitere Friedensgespräche weiterhin abzulehnen.
Moskau habe sein Memorandum für die Gespräche bewusst bis zum Beginn des Treffens in Istanbul zurückgehalten und damit eine Nebelwand aufgebaut. Während die Ukraine ihr Memorandum mit den Vorstellungen über einen Weg zum Frieden schon Tage vor dem Treffen übergeben hatte, wartete Russland bis zum Auftakt der neuen Verhandlungsrunde. „Es hat den Anschein, dass die Russen erneut eine Verzögerungstaktik verfolgen und versuchen, den Vereinigten Staaten ein ‚Bild der Diplomatie‘ zu vermitteln, ohne wirklich etwas zu unternehmen“, kritisierte Umjerow.
05:42 Uhr
Kiesewetter für Ausweisung russischer Diplomaten
Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter hat angesichts der Bedrohung durch russische Cyberangriffen und Sabotageaktionen mehr Konsequenzen gefordert. „Wir sollten noch vorhandene Agenten und Diplomaten ausweisen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums des Bundestags dem Handelsblatt.
Schon im April 2022 hatte die Bundesregierung 40 Diplomaten der russischen Botschaft ausgewiesen. Laut Kieswetter sollte auch das „Russische Haus“ in Berlin und weitere Einrichtungen geschlossen werden. Das „Russische Haus“ bietet unter anderem Kulturveranstaltungen und Sprachkurse an. Betrieben wird es von einer russischen Regierungsagentur, die zum Moskauer Außenministerium gehört. Die Agentur befindet sich bereits auf der Sanktionsliste der EU.
05:11 Uhr
US-Senat plant Gesetzesentwurf zu Russland-Sanktionen
Der US-Senat will noch in diesem Monat damit beginnen, einen Gesetzesentwurf zu möglichen weiteren Sanktionen gegen Russland auszuarbeiten. Das kündigte der republikanische Mehrheitsführer im Senat, John Thune, an. Zwar hoffe die US-Regierung nach wie vor auf eine Einigung zur Beendigung des Krieges, aber der Senat sei bereit, den Druck auf Moskau zu erhöhen. „Wir sind auch bereit, Präsident Trump mit allen Instrumenten auszustatten, die er braucht, um Russland dazu zu bringen, sich endlich an den Verhandlungstisch zu setzen“, sagte Thune in einer Rede zur Eröffnung des Senats.
Anschließend erklärte Thune gegenüber Reportern, dass er die Sanktionsgesetze mit dem Weißen Haus erörtert habe. Erwogen werde, Länder, die russisches Öl, Gas, Uran und andere Exporte kaufen, mit einem Zoll von 500 Prozent zu belegen. Auf China und Indien entfallen etwa 70 Prozent der internationalen Energiegeschäfte Russlands, die zur Finanzierung der Kriegsanstrengungen des Landes beitragen. Um in Kraft zu treten, muss das Gesetz den Senat und das Repräsentantenhaus passieren und von Trump unterzeichnet werden.
03:20 Uhr
Stromausfall in Saporischschja nach ukrainischem Angriff
Im gesamten von Russland kontrollierten Teil der ukrainischen Region Saporischschja ist laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen der Strom ausgefallen. Grund seien Angriffe ukrainischer Truppen. „Durch den Beschuss der ukrainischen Streitkräfte wurden im nordwestlichen Teil der Region Saporischschja Hochspannungsanlagen beschädigt“, meldete die Agentur RIA unter Berufung auf den von Russland eingesetzten Verwaltungsleiter in Saporischschja, Jewgeni Balizki. „In der gesamten Region gibt es keinen Strom.“ Das Atomkraftwerk Saporischschja sei aber nicht beeinträchtigt, berichtete die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen offiziellen Vertreter des Atomkraftwerks.
01:18 Uhr
Mindestens fünf Tote durch russische Angriffe
Aus verschiedenen Teilen der Ukraine wurden am Montagabend erneut russische Angriffe gemeldet. Mindestens fünf Menschen seien durch russischen Beschuss im Osten des Landes in verschiedenen Frontgebieten getötet worden, teilen Behördenvertreter mit.
00:15 Uhr
Liveblog vom Montag zum Nachlesen
Der republikanische US-Senator Graham zeigt sich in den tagesthemen zuversichtlich, dass scharfe US-Sanktionen gegen Moskau verabschiedet werden. Außenminister Wadephul betont, dass Europa und die USA den Druck auf Putin aufrechterhalten müssen.