Stand: 03.06.2025 13:46 Uhr
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat im Fall der vermissten „Maddie“ eine neue Suchaktion im Süden Portugals angestoßen. Auslöser dafür waren offenbar neu aufgetauchte Videos und Bilder.
Rund 18 Jahre nach dem Verschwinden des britischen Mädchens Madeleine McCann hat eine neue Suchaktion am mutmaßlichen Tatort im Süden des Landes begonnen. Es fänden „gegenwärtig strafprozessuale Maßnahmen in Portugal“ statt, so die Staatsanwaltschaft Braunschweig. Nähere Informationen zu den Hintergründen würden aktuell nicht herausgegeben. Wie die portugiesische Kriminalpolizei mitteilte, startete die Suche am Montag und wird bis Freitag dauern. 30 Einsatzkräfte sind Polizeiangaben zufolge an der Aktion beteiligt. Laut dem Sender CNN Portugal soll dabei auch ein Haus durchsucht werden, in dem der deutsche Verdächtige, der vorbestrafte Sexualstraftäter Christian B., in Portugal gelebt haben soll.
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Der 47-Jährige, der auch im Fall „Maddie“ unter Verdacht steht, war wegen mehrerer schwerer Sexualstraftaten angeklagt.
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Medienbericht: Einsatzkräfte sind mit Radar ausgestattet
Grund für die Suchaktion seien neu aufgetauchte Videos und Bilder, die den Verdächtigen mit dem Verschwinden „Maddies“ in Verbindung brächten, berichtete die portugiesische Zeitung „Correio da Manha„. Weitere Details nannte die Zeitung nicht. Bei der Suche soll laut der Zeitung auch ein Radar zum Einsatz kommen, mit dem Strukturen im Erdboden sichtbar werden.
Verdächtiger im Fall „Maddie“ könnte bald freikommen
Christian B. sitzt derzeit wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen US-Amerikanerin im Gefängnis. Die Tat hatte er in Praia da Luz begangen, dem Ort, in dem auch „Maddie“ verschwand. Bislang gibt es keine Anklage gegen ihn im Fall „Maddie“, es gilt die Unschuldsvermutung. Nach aktuellem Stand könnte Christian B. Anfang 2026 freikommen – in einem Prozess um drei weitere Vergewaltigungen und zwei Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch war er im Oktober freigesprochen worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Familie von „Maddie“ betont Entschlossenheit
„Maddie“ war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus einer Ferienanlage verschwunden. Die Ermittlerinnen und Ermittler glauben, dass sie entführt und ermordet wurde. 2023 hatte die letzte bekannte größere Suchaktion stattgefunden, sie endete ohne Ergebnis. Zum 18. Jahrestag von „Maddies“ Verschwinden hatte ihre Familie erneut ihre Entschlossenheit betont. „Egal, wie nah oder fern sie ist, sie ist weiterhin jeden Tag bei uns, aber ganz besonders an ihrem Ehrentag“, zitierte die BBC aus einem Statement der Familie vor „Maddies“ 22. Geburtstag am 12. Mai.
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Das Landgericht Hildesheim prüft einen Antrag des verurteilten Vergewaltigers Christian B. auf vorzeitige Entlassung.
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Christian B. war vom Landgericht Braunschweig freigesprochen worden. Ihm waren mehrere Sexualstraftaten vorgeworfen worden.
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Dem 47-Jährigen waren in Braunschweig mehrere Sexualstraftaten vorgeworfen worden. Er gilt auch im Fall „Maddie“ als verdächtig.
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03.06.2025 | 08:00 Uhr