Der FA-Cup ist gewonnen. Trotzdem muss Crystal Palace jetzt um die Europa-League-Teilnahme zittern.

In Süd-London sind die Menschen seit zwei Wochen in Feier-Stimmung. Crystal Palace, der familiäre Klub und chronische Underdog, holte gegen Manchester City (1:0) sensationell den FA-Cup. Der erste Titel der Vereinsgeschichte.

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Mit einem weiteren schönen Nebeneffekt für die Fans der Eagles: Durch den Pokal-Sieg schnappt sich Palace ein Ticket für die Europa League. Und der große Rivale Brighton geht als Premier-League-Achter doch noch leer aus. Oder doch nicht?

Jetzt wackelt die Europa-Tour der Eagles auf einmal. Dem Klub von Trainer Oliver Glasner (50) droht Europa-Verbot. Die Palace-Verantwortlichen sprechen deswegen am heutigen Dienstag in einem Notfall-Gipfel bei der Uefa in der Schweiz vor.

Hintergrund: Es geht um den Teil-Besitzer des CPFC, John Textor (59). Wie alle Premier-League-Klubs gehört Palace nicht den Fans bzw. Mitgliedern, sondern Investoren. Textor hält seit 2021 43 Prozent der Klub-Anteile.

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Problem: Der Amerikaner ist auch Mehrheitseigentümer bei Olympique Lyon. Wie die Eagles hat sich auch der Frankreich-Klub für die Europa-League qualifiziert.

Aber: Die Uefa-Regeln besagen, dass keine Einzelperson „Kontrolle oder Einfluss“ auf mehrere Vereine haben darf, die im selben Wettbewerb antreten. Jetzt muss Palace beweisen, dass Textor bei den Eagles keine Entscheidungsgewalt hat, sonst droht der Ausschluss aus der Europa League.

Dabei sind die Südlondoner optimistisch: Textor hat neben drei weiteren Mit-Besitzern nur 25 Prozent der Stimmrechte. Vorsitzender und Besitzer Steve Parish (59), der Palace 2010 als Fan vor der Insolvenz rettete, leitet den Verein sportlich.

Der FA-Cup-Sieger dürfte also gute Argumente gegen einen Ausschluss haben.

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Foto: Yui Mok/PA Wire/dpa

Sollte die Uefa einen Verstoß gegen die „Mehrfachbesitz-Regelung“ vorfinden, wird der in der Liga schlechter platzierte Verein aus dem Wettbewerb ausgeschlossen – in diesem Fall Palace. Die Eagles könnten dann in die Conference League hinab gestuft werden.

Das nächste Problem: David Blitzer, ein weiterer Palace-Miteigentümer, ist auch an Brönby IF beteiligt. Die Dänen bekämen als Tabellendritter ebenfalls den Vorzug gegenüber Palace.

Sollte Palace nicht europäisch spielen können, käme es für die Fans zum Worst Case. Dann würde der Rivale Brighton in die Conference League nachrücken.

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Quelle: Tele M103.06.2025