Newsblog zur Entschärfung
So läuft die größte Evakuierung seit Kriegsende
03.06.2025 – 16:13 UhrLesedauer: 3 Min.
Eine entschärfte Bombe (Symbolbild): In Köln werden am Mittwoch insgesamt drei Blindgänger entschärft. (Quelle: Daniel Bockwoldt)
News folgenArtikel teilen
Der Stadt steht eine historische Bombenevakuierung bevor. 20.000 Anwohner müssen aufgrund dreier Weltkriegs-Blindgänger am Mittwoch ihre Häuser verlassen. Alle Infos im Liveblog.
Die für Mittwoch geplante erste Show des Comedians Tedros „Teddy“ Teclebrhan in der Lanxess-Arena findet nicht statt. Grund ist der Fund mehrerer Weltkriegsbomben in der Deutzer Werft – die Arena liegt im Evakuierungsgebiet.
Die Veranstaltung wird auf Montag (9. Juni) verlegt und beginnt dann bereits um 19 Uhr. Gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit, können aber auch an der jeweiligen Vorverkaufsstelle erstattet werden.
Insgesamt vier Shows des Künstlers sind bis Samstag geplant. Nach Angaben der Arena wurde der neue Termin in enger Absprache mit Veranstalter, Künstlerteam und Arena-Management gefunden. Ob weitere Auftritte betroffen sein werden, ist derzeit offen.
Wegen der geplanten Bombenentschärfung am Mittwoch wird es im Kölner Nahverkehr erhebliche Einschränkungen geben. Acht Stadtbahnlinien sowie mehrere Buslinien der KVB sind betroffen. Die Linien 1, 3, 4, 5, 7, 9, 14 und 17 fahren nicht ihren gewohnten Linienweg, auch Buslinien wie die 106, 132 oder 196 müssen umgeleitet oder eingestellt werden.
Die Linie 7 wird ab 8 Uhr zwischen „Baumschulenweg“ und „Neumarkt“ getrennt. Linien 1, 3, 4, 9, 14 und 17 fahren den Evakuierungsbereich ohne Halt durch. An einigen Haltestellen ist kein Fahrgastwechsel möglich – etwa an der Severinstraße oder am Heumarkt.
Auch die Buslinien 153, 171 und 196 sind betroffen. Die Linie 196 stellt ihren Betrieb während der Evakuierung komplett ein. Die KVB bittet Fahrgäste, den Innenstadtbereich möglichst zu meiden und sich tagesaktuell über Änderungen zu informieren. Die Mobilitätsgarantie gilt am Mittwoch nicht.
Wegen der Bombenentschärfung in Köln-Deutz muss auch die RTL-Zentrale evakuiert werden. Die Frühmagazine „Punkt 6“ und „Punkt 7“ sollen noch live aus Köln gesendet werden, „Punkt 8“ entfällt. Das Gebäude muss bis dahin vollständig geräumt sein.
RTL hat einen Notfallplan aktiviert. Mitarbeitende arbeiten am Mittwoch aus dem Home Office. Die Sendungen „Punkt 12“, „RTL Aktuell“ und das „Nachtjournal“ werden aus Berlin ausgestrahlt. Weitere Formate werden vorab aufgezeichnet.
Der Nachrichtensender ntv sendet wie gewohnt aus dem Studio in Köln-Ossendorf. Bereits im April 2024 hatte RTL das Sendezentrum nach einem Bombenfund kurzfristig evakuiert und ins Freie verlegt. Damals lief die Livesendung „Punkt 12“ teilweise draußen weiter.
Wegen der geplanten Bombenentschärfung in Köln-Deutz wird der Bahnhof Köln Messe/Deutz ab Mittwoch, 4. Juni, 8 Uhr nicht mehr angefahren. Züge dürfen zunächst noch über die Hohenzollernbrücke fahren, halten dort aber nicht mehr. Einzelne Linien werden umgeleitet, es kann zu Zugausfällen kommen.
Mit Beginn der Entschärfung – Uhrzeit noch offen – wird die Hohenzollernbrücke vollständig gesperrt. Dann ist der Hauptbahnhof aus Richtung Deutz nicht mehr erreichbar. Züge aus dem Westen fahren den Hauptbahnhof weiterhin an, wenden dort aber direkt.
Nach erfolgreicher Entschärfung wird der Verkehr schrittweise wieder aufgenommen. Einschränkungen sind auch am Abend noch möglich. Die Bahn informiert über Lautsprecherdurchsagen, Anzeigetafeln, bahn.de und den DB Navigator.
Bei Bauarbeiten an der Deutzer Werft wurden am Montag (3. Juni) drei Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt: zwei 20-Zentner- und eine 10-Zentner-Bombe, alle mit gefährlichen Aufschlagzündern. Die Entschärfung ist für Mittwoch, 4. Juni, angesetzt. Innerhalb eines Evakuierungsradius von 1.000 Metern müssen rund 20.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Auch Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Großunternehmen und Veranstaltungsstätten wie die Lanxess Arena sind betroffen.