Newsblog zum Ukraine-Krieg
Nach russischem Angriff: Selenskyj stellt Militärführung um
Aktualisiert am 03.06.2025 – 22:48 UhrLesedauer: 10 Min.
Mit 1.100 Kilo Sprengstoff: Video zeigt Explosion an Krimbrücke (Quelle: t-online)
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Die wichtigste Verbindung von Russland zur Krim ist dicht. Selenskyj verändert Teile der Militärführung. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Veränderungen an der Spitze der Militärführung vorgenommen. So sei der bisherige Heereschef Mychajlo Drapatyj von Organisationsaufgaben wie der Mobilmachung, dem Training und der Vorbereitung von Rekruten befreit worden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. „Drapatyj wird sich als Kommandeur der Vereinigten Streitkräfte ausschließlich auf Gefechtsfragen konzentrieren, damit er sich zu 100 Prozent der Front widmen kann.“ Der Kompetenzbeschneidung war ein fataler russischer Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz in der Region Dnipropetrowsk vorausgegangen.
Drapatyj selbst hatte als Konsequenz aus dem Fiasko, bei dem seinen Angaben nach zwölf Soldaten ums Leben kamen und Dutzende verletzt wurden, vor zwei Tagen per Telegram seinen Rücktritt angeboten. Zudem ernannte Selenskyj Oleh Apostol zum Chef der Fallschirmjägertruppen und Robert Browdi zum Chef der Drohnentruppen. Wadym Sucharewskyj solle als neuer Vizekommandeur der Heeresgruppe Ost die gesamte Kommandostruktur modernisieren, sagte der ukrainische Staatschef.
Der Straßenverkehr auf der Brücke, die Russland mit der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim verbindet, ist nach Angaben russischer Behörden vorläufig unterbrochen. Sie teilen dies auf dem Onlinedienst Telegram mit.
Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte zuvor mitgeteilt, er habe am frühen Morgen unter Wasser einen Sprengstoffangriff auf die Straßen- und Eisenbahnbrücke verübt. Dabei seien Pfeiler beschädigt worden. Die Brücke bildet eine der wichtigsten Versorgungsrouten für die russischen Streitkräfte in der Ukraine.
Am Morgen hatte der ukrainische Generalstab den Geheimdienstangaben zu zerstörten russischen Bombern widersprochen. Jetzt korrigieren sich die Militärs selbst. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.
Fast zwei Drittel der Deutschen (63 Prozent) sind gegen eine Lieferung weitreichender Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine. Laut RTL/n-tv Trendbarometer fällt die Ablehnung dabei regional sehr unterschiedlich aus: In Ostdeutschland lehnen 82 Prozent die Lieferung ab, in Westdeutschland dagegen nur 59 Prozent.
55 Prozent lehnen auch das Vorhaben einer gemeinsamen Produktion weitreichender Waffensysteme durch Deutschland und die Ukraine ab. 40 Prozent befürworten dies. Zustimmung kommt vor allem von Anhängern der CDU/CSU (62 Prozent) und der Grünen (69 Prozent). Eine klare Ablehnung äußern die Anhänger der AfD (92 Prozent).
Die russische Tochtergesellschaft von Microsoft, Microsoft Rus LLC, hat Insolvenz angemeldet. Dies geht aus Informationen der russischen Insolvenzdatenbank Fedresurs hervor. Gläubiger des Unternehmens sei die Gazprombank (GPB), die im Januar 2025 eine Klage gegen Microsoft Rus LLC eingereicht habe. Mehr dazu lesen Sie hier.
Dem ukrainischen Geheimdienst (SBU) ist offenbar kurz nach der Drohnenattacke auf Dutzende Militärflugzeuge in Russland („Operation Spinnennetz“) ein weiterer Schlag gegen den Aggressor gelungen. Das berichtet die ukrainische Onlinezeitung „The Kyiv Independent“ unter Verweis auf den SBU.
Demnach teilte der Geheimdienst mit, dass er die Unterwasserstützen der Brücke vermint und mit Detonationen beschädigt habe. „Die Operation dauerte mehrere Monate“, hieß es in einer Mitteilung auf Telegram, aus dem die Zeitung zitiert. Lesen Sie hier mehr dazu.
Die russische Regierung hält ein baldiges Dreiertreffen von Kremlchef Wladimir Putin mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump für unwahrscheinlich. Putin sei zu Kontakten auf höchster Ebene bereit, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow in Moskau nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. „Doch er unterstreicht, dass solche Kontakte das Ergebnis von Vereinbarungen sein sollten, die vorher auf technischer Ebene getroffen wurden.“
Trump hat in seinem Bemühen um ein Ende des seit mehr als drei Jahren dauernden Ukraine-Krieges einen solchen Dreiergipfel ins Gespräch gebracht.
Bei russischen Raketenangriffen auf die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben zwei Personen getötet worden. Fast 20 Menschen seien zudem verletzt worden, darunter ein 17-jähriger Jugendlicher, erklärte der Leiter der Stadtverwaltung, Oleh Grygorow, am Dienstag in Onlinediensten. Der russische Angriff am Morgen mit fünf Raketen habe „eine medizinische Einrichtung, Autos und Häuser“ beschädigt.