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Die Kirschblüte läutet in Berlin den Frühling ein. Sie ist eine der ersten Blüten, die nach dem Winter die Sonne erblickt. Die Berliner pilgern regelrecht zu den rosafarbenen und weißen Bäumen. Besonders viele der Bäume gibt es in den Gärten der Welt.

„Wir haben fast 100 Bäume, 100 Kirschbäume hier in den Gärten der Welt“, sagt Beate Reuber, Parkbotschafterin. „Wenn man jetzt davon ausgeht, dass ein Baum so 35.000 Blüten hat, dann haben wir im ganzen Park verteilt fast 35 Millionen Blüten. Das ist schon etwas Magisches.“

Close advertisingJapanisches Symbol für den Neuanfang und die Vergänglichkeit

Die Kirschblüte steht für den Neuanfang und die Vergänglichkeit. Die Blüten bleiben nur 10 bis 14 Tage offen. „Jeder möchte nach dem Winter ins Freie, jeder möchte die Sonne sehen, jeder möchte Grün sehen“, erklärt Beaute Reuber den Andrang auf die Bäume. Die Besucher des Parks bestätigen das: „Es ist das Gefühl von Frühling“, sagt Tim, der mit seiner Freundin da ist. „Es blüht wieder alles. Und dann diese rosa Farbe zu haben mit der Sonne, die wieder scheint und weniger Regen, ich glaube das ist das Gefühl, das gegeben wird dadurch.“

Die Kirschblüte hat noch mehr zu bieten als Frühlingsgefühle. Sie ist eng verknüpft mit der japanischen Kultur: Manga und Anime. Die Bäume kommen ursprünglich aus Japan und China und tragen in Japan den Namen „Sakura“.

Im Jahre 1990, kurz nach dem Mauerfall, hatte ein japanischer TV-Sender Spenden gesammelt, um den ehemaligen deutschen Grenzstreifen damit zu bepflanzen. Heute blühen an diesen Orten der ehemaligen Deutschen Teilung über 9.000 Bäume. In den Gärten der Welt wurden die Bäume 2004 gepflanzt.

Kirschblüte blüht immer früher

Dieses Jahr findet die Kirschblüte besonders früh statt. „Wir sind ungefähr eine bis eineinhalb Wochen früher im Jahr“ als vor zwanzig Jahren, bestätigte auch Parkbotschafterin Beate Reuber. Inzwischen ist der Frühling früher im Jahr und dauert weniger lang. „Wir hatten einen sehr milden Winter“, erklärte Reuber. Es gab über die kalten Monate sehr wenig Frost und die ersten wärmeren Temperaturen kamen sehr früh. Das ist allerdings auch ein langfristiger Trend.

Die Umweltchemikerin Robin Rohwer von der University of Texas in Austin sammelte Daten über die ersten Kirschblüten im Jahr. Aufgrund der kulturellen Bedeutung in Japan wurde dieses Ereignis in Tagebüchern, Aufzeichnungen und sogar Gedichten bis weit ins Mittelalter datiert. Mit diesen Informationen erarbeitete sie eine Grafik, die sie dann auf der Social Media Plattform X teilte.

Die Blütezeit der Kirschbäume schwankt also von Jahr zu Jahr, der Trend zeigt jedoch: Durch die steigenden Temperaturen blühen sie tendenziell früher als noch vor einigen Jahrzehnten. Das hat auch Auswirkungen auf das Ökosystem, da sich Bestäuber und andere Tiere anpassen müssen. Die langfristigen Folgen des Klimawandels auf Kirschbäume sind noch nicht vollständig erforscht.