Schon 2023 sollten die Bushaltestellen in der Kalkstadt barrierefrei gemacht werden. Doch nach Fehlern des Planungsbüros verschoben sich die Bauarbeiten nach hinten. Von ursprünglich 67 sollen nun 24 Stationen mit Hilfe des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr, VRR, angegangen werden.
Die ursprüngliche Planung hatte grobe Mängel, so die Stadt. Viele der Bushaltestellen seien zu kurz geplant worden. Es sei nicht bedacht worden, dass künftig auf Grund der Mobilitätswende viel mehr Gelenkbusse eingesetzt werden. Dadurch seien die Bussteige etwa sechs Meter zu kurz geplant gewesen. Außerdem seien auch die Einfahrbuchten, sowie die Breite der Haltestellen zu gering gewesen.
Wegen der Verzögerungen stand der Verlust der 90-prozentigen Fördermittel im Raum. Dafür gibt es nun eine Ausnahmeregel für Wülfrath. So wird der VRR nun die Planungsleistung übernehmen und die Förderung werde gewechselt. Wie hoch die Kosten am Ende für die Stadt sein werden, ist noch unklar, da dies erst mit der neuen Entwurfsplanung ermittelt wird. Allerdings geht die Verwaltung davon aus, dass sich die Kosten deutlich steigern werden. Ursprünglich sollte der Umbau bis 2026 fertig sein. Dieser Termin werde nicht zu halten sein.
Die 24 Haltestellen sollen vor allem verlängert werden. Viele von ihnen sollen Buskaps erhalten. Das sind erhöhte Gehwege, die etwas auf die Fahrbahn reichen, damit die Bussteigkante und der Bus auf einer Höhe liegen. Konkret sollen folgende Haltestellen zuerst erneuert werden (in der Regel in beide Richtungen): Ellenbeek/Zeittunnel (nur Richtung Wülfrath), Karlsbader Straße, Marienburger Straße, Memeler Straße, Stadtpark, Kastanienallee, Kiefernweg, Wülfrath Gymnasium (nur Richtung Wülfrath), Eichenweg, Heinrich-Heine-Straße, Vogelsmühle, Flandersbach und Henkel.
Bei der Haltestelle Henkel sollen zudem die Haltestellen Richtung Siedlungsmitte verschoben werden. Das sei laut Verwaltung nötig, da „Eigentumsverhältnisse der bisherigen Planung entgegenstehen beziehungsweise die erforderlichen Breiten dort nicht realisierbar sind.“ Zum Teil lägen Gehwege auf Privatgrundstücken. So sollen beide Haltestellen ungefähr vor und gegenüber von Hausnummer 29 sowie 31a gebaut werden.
Für die Fahrtrichtung Wülfrath wurde diese Variante gewählt, da dort der Gehweg städtisch ist, die Haltestelle eine gute Lage biete und gut anfahrbar sei. Allerdings werden ein paar Parkplätze dafür wegfallen müssen.
Für die restlichen 43 Bushaltestellen werde die Stadt „zu einem späteren Zeitpunkt“ Entwürfe vorlegen. Außerdem sollen die Haltepunkte Wülfrath/Aprath und Stadtmitte/Am Diek zu Mobilstationen ausgebaut werden. Das bedeutet, dass sie zusätzliche Ausstattungselemente bekommen.
Konkret heißt das, dass die Haltestelle Wülfrath/Aprath acht abschließbare Fahrradboxen, eine Stele mit Informationen über Angebote sowie einen Umgebungsplan und eine Bank erhalten soll. Der Haltepunkt Stadtmitte/Am Diek soll fünf abschließbare Fahrradboxen und eine Stele erhalten. Zusätzlich sollen die bereits bestehenden vier Fahrradbügel umgestellt und mit einem grünen Dach überdacht werden. Außerdem soll eine Bank versetzt werden.
Die Kosten für die Mobilstationen von etwa 95.000 Euro sollen zu 90 Prozent aus Fördermitteln finanziert werden. Diese müssen bis Ende September 2025 bewilligt werden, damit sie nicht verloren gehen.