Zum mittlerweile vierten Mal findet der Viertelflohmarkt am Brill statt. Erstmals liegt der Termin auf einem Samstag, da Verkaufsveranstaltungen – auch private – nach Angaben der Organisatoren angemeldet werden müssen, wenn sie an einem Sonntag durchgeführt werden. Bislang hatte der Trödelmarkt den freien Tag der Woche für sich reklamiert.
Bereits die Premiere
war stark nachgefragt
Man habe sich nun für den Wechsel des Wochentages entschieden, um den behördlichen Aufwand so gering wie möglich zu halten, sagt die Organisatorin Karoline Mostert, die die Veranstaltung mit zwei damaligen Nachbarinnen aus dem Viertel – Cathy Reinbothe und Katha Pfeiffer – im Jahr 2022 aus der Taufe gehoben hatte. Sie habe damals die Idee vom Arrenberg übernommen, erzählt sie. „Ich bin damals dort herumgelaufen und fand es total cool, in die Häuser reingucken zu können, und dachte, vielleicht funktioniert das auch am Brill“, erinnert sich Mostert, die seit etwa zehn Jahren mit Mann und zwei Kindern in dem Quartier lebt. Von der Nachfrage war sie selbst überrascht: Knapp 170 Anmeldungen gingen bei der Premiere ein.
In diesem Jahr sind es mehr als 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich bisher für den privat organisierten Flohmarkt angemeldet haben. Und es dürften noch mehr werden – das Veranstalterinnen-Trio visiert die 200er-Grenze an. „Man kann auch ohne Anmeldung teilnehmen“, sagt Mostert. Allerdings kommt man dann nicht mehr auf die Online-Karte (flohmarktambrill.com), die alle Flohmarktstandorte auflistet. Ein blauer Pin steht dort für einen Einzelverkauf, ein gelber für eine Verkaufsgemeinschaft. Wer noch auf der Karte vermerkt werden möchte, sollte sich bis zwei Tage vor der Veranstaltung angemeldet haben, rät Mostert.
Die Grenzen des Viertelflohmarkts verlaufen in westlicher Richtung am Nützenbergpark, östlich an der Briller Straße, im Süden an der Nützenberger Straße und im Norden an der Nordbahntrasse. Die Veranstaltung konzentriere sich immer stärker auf das Viertel, da man in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht habe, dass die Randbezirke doch etwas „wegbrechen“, berichtet die Organisatorin. Der Aufwand für den Viertelflohmarkt ist dabei durchaus groß und liegt bei „mehreren 100 Stunden Arbeitszeit“, schätzt sie. Immerhin kann sie dabei weiterhin auf die Unterstützung ihrer Mitstreiterinnen rechnen, die mittlerweile zwar nicht mehr in dem Viertel leben, den Flohmarkt aber weiter mitorganisieren.
Der Grundgedanke hinter der Veranstaltung ist laut Mostert, die Nachbarn zusammenzubringen und den Nachhaltigkeitsaspekt zu stärken. Das Angebot ist vielfältig und umfasst das klassische Spektrum von Kleidung, Kleinmöbel, Spielzeug, Antiquitäten, Schmuck, Haushaltswaren, Bücher und Tonträger diverser Art. Jeder und jede, die im Briller Viertel wohnt, ist herzlich eingeladen, den Dachboden oder Keller auszuräumen und Sachen anzubieten. Unter den Teilnehmern sind dabei viele Verkaufsgemeinschaften. Mostert selbst wird diesmal übrigens keinen eigenen Stand aufstellen, weil sie sich einen Einblick in das Markttreiben verschaffen möchte.
Nach ihren Angaben reicht das Spektrum der Teilnehmer von Kindern bis Senioren – darunter seien auch einige Anbieter mit recht speziellem Angebot. „Eine Frau bietet alte Damasttischdecken und Leinen an“, sagt sie. Ein anderer Teilnehmer offeriert geodätische Geräte, ein Dritter Comics. Die Besucherinnen und Besucher stammen vorwiegend aus Wuppertal – wobei auch schon Gäste aus entfernteren Orten auf dem Viertelflohmarkt aufgetaucht seien. „In einem Jahr hatte uns jemand besucht, der zuvor eine Stadtführung in Wuppertal gemacht und von unserem Flohmarkt gehört hatte“, berichtet Mostert.
Laut der Stadt ist für einen privaten Flohmarkt keine „Marktfestsetzung“ notwendig, da die Veranstaltung kein gewerbliches Interesse verfolge. Allerdings benötige das Veranstaltungsmanagement des Ordnungsamtes eine Liste mit den beteiligten Adressen, erklärt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Diese Liste diene der Gefahrenabwehr und werde der Feuerwehr vorsorglich zur Verfügung gestellt.
Für den Flohmarkt im Briller Viertel können auch noch kurzfristig Anmeldungen angenommen werden. Der Markt beginnt am Samstag, 14. Juni, um 9 und dauert bis 17 Uhr. Die Mail-Adresse lautet: [email protected], Telefon: 0157/33134365.