Die Zölle auf Einfuhren von Stahl und Aluminium in die USA sind von 25 auf 50 Prozent gestiegen. Die Erhöhung war von der US-Regierung angekündigt worden. Sie trat um Mitternacht US-amerikanischer Ostküstenzeit (6 Uhr MESZ) in Kraft. 

In einer zuvor von US-Präsident Donald Trump unterzeichneten Anordnung hieß es nach Angaben aus dem Weißen Haus, es gehe darum, „wirksamer gegen ausländische Länder vorzugehen, die weiterhin überschüssigen Stahl und Aluminium zu niedrigen Preisen in den Vereinigten Staaten abladen“. Dies untergrabe die Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft.

Weiter hieß es in dem Präsidentenerlass demnach, die Erhöhung der zuvor verhängten Zölle werde „diese Wirtschaftsbereiche stärker unterstützen“. Zudem werde die „nationale Sicherheitsbedrohung, die von den Importen von Stahl- und Aluminiumartikeln und deren Derivaten ausgeht“, verringert oder beseitigt.

USA sind nach der EU der zweitgrößte Stahlimporteur

Trump fährt seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar einen harten handelspolitischen Kurs, der die weltweiten Lieferketten und Aktienmärkte erschüttert hat. Der US-Präsident will damit angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren und die heimische Industrie stärken. 

Im vergangenen Jahr waren die USA nach der EU der weltweit größte Stahlimporteur. Wichtigste Herkunftsländer sind laut US-Regierung Kanada, Brasilien und Mexiko. Unter den zehn größten Exporteuren in die USA ist auch Deutschland. 

Die EU-Kommission hatte die Ankündigung zu der Zollerhöhung am Wochenende deutlich kritisiert und eine Reaktion noch vor dem Sommer angedroht. Die Behörde verhandelt derzeit so wie zahlreiche nationale Regierungen weltweit mit den USA, um weitere Aufschläge auf Importe abzuwenden.