Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor schweren Gewittern in Bayern und Baden-Württemberg. Die schwersten Unwetter könnten am Mittwoch von Orkanböen und extrem großem Hagel mit einem Durchmesser von fünf bis zu möglicherweise zehn Zentimeter begleitet werden, hieß es in einer Mitteilung am Morgen zur Lage in Bayern. Zum Vergleich: Ein Tischtennisball ist vier Zentimeter groß.
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Im Verlauf des Mittwochnachmittags rechnen die Meteorologen von Westen her mit dem Durchzug der Gewitter. In Baden-Württemberg ist vor allem der Südosten von der Schwäbischen Alb über das Donaugebiet und das Allgäu bis zum Bodensee betroffen. „Es werden einige Bäume umstürzen“, sagte ein DWD-Meteorologe. Den Vorhersagen zufolge sind Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimeter zu erwarten, also etwa in der Größe eines Hühnereis. Diese können sowohl Schäden an Autos und Dächern als auch in der Landwirtschaft verursachen.
Gebietsweise könnten auch bis zu acht Zentimeter große Hagelkörner fallen. Das entspricht der Größe eines Baseballs. „Die können mit 140 Stundenkilometern vom Himmel fallen und haben eine ordentliche Aufprallenergie“, so der Meteorologe. Wenn Menschen oder Tiere ungeschützt unterwegs seien, bestünde große Verletzungsgefahr.
Es gilt eine Unwetterwarnung für Bayern. (Foto: Screenshot Deutscher Wetterdienst)
Das schwere Unwetter erreiche den Bodensee etwa zwischen 17 und 20 Uhr, danach ziehe es Richtung Bayern weiter. „Voraussichtliche Zugbahn: Schwaben – Bayerischer Wald, Wahrscheinlichkeit nach Norden und Süden hin abnehmend“, so der DWD. Es würden schwere Sturmböen bis 110 Kilometer pro Stunde erwartet, hieß es, vereinzelt seien auch 130 Kilometer pro Stunde nicht auszuschließen. „Zusätzlich muss mit teils unwetterartigem Regen von 25 bis 40 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit gerechnet werden.“ Die Gewitter sollen dann im Verlauf Nacht rasch nach Osten in Richtung Tschechien abziehen.
Tagsüber soll es laut DWD bereits in Franken Gewitter und Starkregen geben. Dabei sollen bis zu 20 Liter pro Quadratmeter in der Stunde fallen, auch Hagel ist möglich.
Bereits in der Nacht hatte es vereinzelt Unwetter im Freistaat gegeben. In Wallgau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) beispielsweise hat es laut Polizei so viel gehagelt, dass Anwohner mit Schneeschaufeln Straßen und Grundstücke freiräumen mussten. Laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks wurden einige Fahrbahnen von Wassermassen überflutet, weil die Kanalisation sie nicht mehr aufnehmen konnte.
In Wallgau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen wurden am Dienstagabend nach starken Regenfällen Straßen geflutet. (Foto: Sebastian Pieknik/dpa)
In Farchant liefen mehrere Keller voll, wie die Polizei mitteilte. Die Feuerwehren der Umgebung waren mehrere Stunden im Einsatz. Größere Schäden wurden jedoch nicht gemeldet.
Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle sagte, dass es in der Region sonst aber nur die gängigen Unwettereinsätze gegeben habe: vollgelaufene Straßen und Keller oder umgestürzte Bäume. Die Polizeipräsidien in Bayern berichteten insgesamt nicht von größeren Einsätzen oder Schäden aus der Nacht.