Kiew – Der ukrainische Geheimdienst „SBU“ hat einen Pfeiler der russischen Krim-Brücke mit einer Sprengstoffexplosion unter Wasser ernsthaft beschädigt.
„Faktisch ist die Brücke einsturzgefährdet“, erklärte der Geheimdienst. Zum Einsatz gekommen seien 1100 Kilogramm TNT, die über mehrere Monate platziert wurden. Die Behörde betonte, dass bei der Explosion am Morgen keine Zivilisten zu Schaden gekommen seien.
Als Beleg wurde ein Video veröffentlicht, das die Explosion zeigen soll. Zu sehen sind aufspritzendes Wasser und Rauch. Die Aufnahme stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Brückenbasis und ist nach BILD-Einschätzung aktuell, lässt aber nicht erkennen, ob der Pfeiler tatsächlich beschädigt wurde.
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Der Angriff auf die Brücke folgt direkt auf eine spektakuläre ukrainische Drohnen-Attacke auf mehrere Flughäfen der russischen Luftwaffe am Sonntag, bei der laut der Ukraine mindestens 41 Militärflugzeuge zerstört wurden, „darunter strategische Bomber und andere Arten von Kampfflugzeugen“, schrieb der Generalstab der Armee bei Facebook. Der SBU sprach von einem Schaden in Höhe von sieben Milliarden US-Dollar.
Brisant: Die russische Bomberflotte ist insgesamt angeblich nur knapp 110 Flugzeuge stark! Also wurde mehr als ein Drittel zerstört.
Die plötzlichen Schock-Schläge treffen Russland auch tief im Hinterland. Und sie kommen ungewohnt überraschend für Russland. In den Medien werden die Coups entweder extrem heruntergespielt oder gar nicht erst erwähnt. Doch was bedeutet der Verlust für Putin und seinen Angriffskrieg genau?
„Ein großer Coup“ für die Ukraine
► Militär-Experte Gustav Gressel (46) zeigt sich im ZDF-„heute Journal“ erstaunt über die jüngsten Missionen: „Das ist natürlich ein großer Coup, der den Ukrainern hier gelungen ist“, erklärte der österreichische Politikwissenschaftler im TV-Interview.
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Und weiter: Dieser ukrainische Schlag sage über Russland aus, „dass die Flughäfen gegen Kleindrohnen anscheinend wirklich nicht geschützt wurden“, betont Gressel.
Putin vorgeführt: Dass die Drohnen ihre Angriffe überhaupt mit der Welt teilen konnten, ist ein weiteres Alarmsignal für den Kreml. Denn die Flugobjekte hätten ihre Bilder „anscheinend über das russische Mobilfunknetz, in das sie eingewählt waren“, gesendet.
Gressel ordnet den überraschenden Angriff ein: „Obwohl die Produktion von Marschflugkörpern, also Munition für diese Bomber, in Russland stark zugenommen hat, gibt es jetzt zu wenig Flugzeuge, um die Munition auch zu verschießen“, so Gressel.
Angriff auf Russen-Stützpunkte: Das Video aus der ukrainischen Drohne
Quelle: x.com03.06.2025
► Thomas Jäger (64), Professor für Internationale Politik und Außenpolitik an der Universität Köln, analysiert ähnlich: Im Interview mit dem Sender „ntv“ spricht der Experte von einem Desaster für Moskau: „Russland muss jetzt sehen, wie es seine Flugzeuge besser schützt. Für das Land sei „ein enormer materieller, symbolischer Schaden“ entstanden.
Sein Fazit: Russland müsse sich künftig fragen: „Was ist in jedem Lastwagen drin, der russisches Gebiet erreicht? Was ist in jedem Container drin, der russisches Gebiet erreicht?“ Dieses Misstrauen kostet Zeit und davon könnte die Ukraine profitieren.