Ab dem kommenden Schuljahr drohen laut Brandenburgischem Pädagogen-Verband (BPV) massive Rückschritte bei der gemeinsamen Beschulung von Kindern mit und ohne Förderbedarf. „Die Schulen erhalten gekürzte Stundenbudgets, die sich im neuen Schuljahr nicht nur auf die Vertretungsreserve, Eingliederungskurse und die Ganztagsangebote auswirken, sondern gravierende Einschnitte (rund 20 Prozent) bei der ohnehin knapp bemessenen Stundenzahl für den gemeinsamen Unterricht (Inklusion) bringen“, warnt der Verband.

Mangel an Sonderpädagogen und Schulsozialarbeitern

Das Land Brandenburg habe seine Schulen mit dem Thema Inklusion von Anfang an weitestgehend allein gelassen, sagte BPV-Landeschef Hartmut Stäker. Den Schulen seien Aufgaben übertragen worden, denen sie räumlich, personell und fachlich oft nicht gewachsen seien. „Der Mangel an Sonderpädagogen und Schulsozialarbeitern verschärfte die Situation weiter“, sagte Stäker. Seiteneinsteiger und Studierende, die aufgrund des Lehrkräftemangels in den Schulen zunehmend unterrichteten, seien auf diese Situation nicht vorbereitet.

Hintergrund sind die Pläne der SPD/BSW-Landesregierung, die Unterrichtspflicht für Lehrer um eine Stunde zu erhöhen. Dadurch ändern sich die Stundenbudgets, Einsparungen an anderer Stelle sind nötig.

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„Den Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen, Krankheiten oder Behinderungen, und auch ihren Eltern, wird mit der Einschulung versprochen, dass sie inklusiv beschult werden“, sagte Stäker. Dieses Versprechen könne nur bedingt eingehalten werden. Die Lehrkräfte seien mit der Vielfalt der Aufgaben in inklusiven Klassen überfordert. Die Landesregierung dürfe „die Rotstiftpolitik nicht bei denen anzusetzen, die die Schwächsten sind, die aber unsere Zukunft sind – unsere Kinder“, so der BPV-Chef.

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