Er hat noch viel vor!
Dirk Zingler (60) steht seit 2004 als Präsident an der Spitze des 1. FC Union Berlin, führte den Klub bis in die Champions League. Kürzlich wurde er erneut für vier Jahre zum Vereinsboss bestellt, Gegenkandidaten oder Opposition existieren im Köpenicker Kosmos nicht. Allerdings stehen große Herausforderungen bevor, an denen sich Zingler messen lassen muss.
Zingler: „Wir haben vier Jahre vor uns, die richtungsweisend sein werden. Alle Union haben das Recht, dass die Menschen mit Verantwortung volle Pulle geben.“
Drei Ziele!
► Die neue Alte Försterei!
Zinglers wichtigstes Langzeitprojekt ist der Stadionausbau. Künftig soll die Alte Försterei 40.500 Zuschauer fassen (bislang 22.012). Der Klub will damit den Standortnachteil des kleinen Stadions wettmachen.
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Zingler: „Alle Entscheidungen, die mit dem neuen Stadion zu tun haben, Finanzierung, Bauzeit, wer es baut, werden in dieser Amtsperiode getroffen. Das ist eine Generationenentscheidung, die die nächsten 30, 40 Jahre die Richtung des Klubs vorgeben.“
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Neben dem Stadion werden das gesamte Klubgelände und die Trainingsstätten umgebaut und modernisiert.
► Frauenfußball revolutionieren!
Zingler kritisierte die mediale Vernachlässigung der Frauen-Ligen zuletzt scharf, ging dabei auf den ausrichtenden DFB los. Auch die neue Frauen-Bundesliga-Konkurrenz knöpfte sich Zingler vor.
Der Union-Macher will den deutschen Frauenfußball insgesamt professioneller und damit attraktiver gestalten – dafür steckt Union Millionen in die Frauenfußballabteilung, zahlt nach dem Bundesliga-Aufstieg hohe Gehälter. Eine Wette auf eine erfolgreiche Zukunft.
► Mehr eiserne Talente bei den Profis!
Allein Eigengewächs Aljoscha Kemlein (20) konnte sich nachhaltig in der ersten Elf beweisen, dazu brachte es David Preu (20) im Saisonendspurt auf Kurzeinsätze. Weil es keine U23 gibt, setzen die Köpenicker darauf, den eigenen Nachwuchs zu verleihen. Die Durchlässigkeit ist ausbaufähig.
Aber: Im Februar öffnete das Trainingszentrum Oberspree. Es wurden 25 Millionen Euro investiert. Im Internat können 18 Talente wohnen. Eine Garantie, dass es mehr Talente in die Profi-Mannschaft schaffen, ist das nicht.
Zingler hofft: „Die Qualität im Nachwuchs muss erhöht werden, dafür braucht es bessere Trainingsbedingungen. Das haben wir in den letzten Jahren erreicht und versuchen, Schritt für Schritt die Qualität im Nachwuchsleistungszentrum anzuheben. Dann wird sich die Qualität der Spieler und die Durchlässigkeit erhöhen.“
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Drei Herausforderungen!
Auf dem Weg zu seinen Zielen hat Zingler mit Problemen zu kämpfen:
► Stadionbau wird zum Geduldsspiel!
2017 präsentierte Zingler erstmals Pläne zum Stadionausbau, sprach damals von einer Fertigstellung 2020. Heute gibt es noch nicht einmal einen Termin für den Baubeginn.
Union wartet auf das grüne Licht der Politik – und des Olympiastadions. Während der Umbauphase müssen die Eisernen nach Charlottenburg ausweichen, dazu braucht es die Abstimmung mit dem Olympiastadion.
Olympiastadion-Boss Timo Rohwedder auf BILD-Anfrage: „Voraussetzung für einen Umzug sind u.a. der Zeitpunkt für die Planungsreife des 1. FC Union Berlin für die Umbauten sowie die Verfahrensschritte und -fristen, eine Abstimmung mit unseren Betriebsabläufen und lärmschutzrelevante Abklärungen. Wir hoffen sehr, in den kommenden Wochen Klarheit für die weiteren Planungen zu haben.“
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Zingler: „Wenn wir uns auf einen Termin einigen, gilt er für alle und alle müsse sich an diesen Plan halten. Vielleicht kriegen wir jetzt Tempo rein.“
► Sponsoren-Suche dauert an!
„HomeToGo“ ist bis Ende Juni Hauptsponsor. Eine leere Trikotbrust bis Februar wie vergangene Saison will der Klub vermeiden, das kostete mehrere Millionen! Die Sportmarketingagentur Sportfive kümmert sich um die Suche.
Zingler: „Wir haben Ansprüche, inhaltlich und wirtschaftlich. Die Signale, die ich bekomme, sind sehr positiv.“ Allerdings ist Union auf regionale Partner angewiesen, das sind in Berlin und Brandenburg meist weniger finanzstarke Start-ups oder Jungunternehmen. Das erschwert die Suche.
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► Klassenerhalt bleibt größte Herausforderung!
Nach dem Aufstieg 2019 ging es für Union steil bergauf, in den vergangenen zwei Saisons nur gegen den Abstieg. Die Bundesliga-Zugehörigkeit ist das Fundament für den ganzen Klub und alle Projekte und Ziele. Zingler weiß, dass sich der Klub den Klassenerhalt jede Saison aufs Neue hart erkämpfen muss.
Zingler: „Wir können die drei internationalen Jahre nicht zum Standard machen.“ Aber: Mit ausgebautem Stadion und moderner Infrastruktur will der Klub langfristig höhere Sphären erreichen.
Fazit: Zingler steht vor immensen Aufgaben. Am Ende seiner Amtszeit 2029 wird sich zeigen, ob Zingler den Klub, wie angekündigt, wirklich in eine bessere Zukunft geführt hat.