Für mehr Platz auf Gehwegen

Partei jagt Falschparker – ungewöhnliche Aktion

Aktualisiert am 04.06.2025 – 14:19 UhrLesedauer: 2 Min.

Parken auf GehwegenVergrößern des Bildes

Ein Auto parkt teilweise auf einem Gehweg (Symbolbild): Die Falschparker im Münchner Stadtteil Leim stören die Partei ÖDP besonders. (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-bilder)

Gehwege sind für Fußgänger und Rollstuhlfahrer da – dennoch parken immer wieder Autos darauf. Eine Partei in München will das Problem nun selbst in die Hand nehmen.

In München kann es am Straßenrand gerne einmal eng werden – dass Autos beim Parken auf Gehwege ausweichen, ist keine Seltenheit. Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) im Münchner Stadtrat möchte Falschparkern künftig entgegenwirken, mit einem ungewöhnlichen Vorhaben.

Die Partei hat im Stadtbezirk Laim eine Aktion gestartet, um falsch geparkte Autos zu erfassen. Die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) berichtete zuerst darüber. An der Aktion, die in Anlehnung an ein ähnliches Vorhaben aus Mailand den Namen „Piccola Mappatura“ trägt, nahmen rund 30 Personen teil. Diese trafen sich am Dienstagabend laut „SZ“ in Laim und erfassten alle illegal abgestellten Autos, inklusive Ort und Art des Falschparkens.

Laut ÖDP-Stadträtin Sonja Haider geht es nicht darum, Autofahrer anzuschwärzen oder gar anzuzeigen, sondern das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass Gehwege eben für Fußgänger und Rollstuhlfahrer da sind. „Es wird noch dauern, bis das in den Köpfen angekommen ist“, zitiert die „SZ“ die Politikerin.

Die Aktion soll zudem als Grundlage für Diskussionen an einem „runden Tisch“ dienen. An diesem sollen nach Vorstellungen der Partei möglichst die Polizei, das Kreisverwaltungsreferat (KVR) und das Mobilitätsreferat teilnehmen.

Kritik gibt es auch seitens des Bund Naturschutzes. Er bemängelte das Vorgehen der Polizei in Laim, die im März zahlreiche Strafzettel verteilte. Laut Bund Naturschutz wurden Anwohner nicht ausreichend vorgewarnt.

Die Mehrheit im Stadtrat plädiert laut „SZ“ für ein „behutsames Vorgehen“ sowie eine bessere Kommunikation mit den Betroffenen. Das Mobilitätsreferat plane nun Lösungen zur Bereitstellung von Stellplätzen auf privaten Flächen oder in öffentlichen Garagen zu finden. Ziel sei es, dass Autofahrer diese Angebote nutzen könnten, um zukünftig massenhafte Strafzettel zu vermeiden.