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Die EU will die Abzocke mit Handgepäck bei Billigairlines beenden. Viele Kunden fühlen sich ausgetrickst. Jetzt rechnet zum ersten Mal ein mächtiger Airline-Boss mit der Konkurrenz ab und sagt ein Ende des Geschäftsmodells voraus. Scott Kirby, der US-Linie United (ein Lufthansa-Partner, der selbst keine Low-Cost-Airline betreibt) knöpfte sich auf dem „Future of Everything“-Event des „Wall Street Journals“ Billigflieger vor. Den entsprechenden Airlines seien die Kunden egal. Ihr Geschäftsmodell erklärt er kurzerhand für „tot“, wie „Business Insider“ berichtet. Das sorgt in der Luftfahrtbranche für Aufsehen.
Seit den frühen 2000ern haben Billigairlines wie Ryanair oder EasyJet den Flugmarkt mit Kampfpreisen, aggressivem Marketing und einem Fokus auf Kostenreduktion revolutioniert. Heute steht das System zunehmend in der Kritik.
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Laut Kirby bestünde das Konzept der Low-Cost-Airlines etwa darin, die Menschen auszutricksen, sie zum Kauf zu bewegen und sie dazu zu bringen, mitzukommen. „Dann stellt man ihnen eine ganze Reihe von unerwarteten Gebühren in Rechnung“, sagt der United-Chef. Zudem behauptet er, dass die Airlines inzwischen so groß seien, dass sie Stammkunden bräuchten. Das Problem: Die bekommen sie nicht.
Extras kosten teils mehr als die Flugtickets selbst
Auch Verbraucherschützer warnen seit Jahren vor undurchsichtiger Preisgestaltung. Für viele Kunden wird der vermeintlich günstige Flug zum Preisroulette. Laut einer 2023 veröffentlichten Studie von NetVoucherCodes zahlen Flugreisende oft mehr für Extras als für ihr ursprüngliches Flugticket.
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Die Auswertung zeigte zudem, dass Ryanair die Fluggesellschaft mit den meisten versteckten Gebühren ist. Hier müssen Passagiere bis zu 344 Prozent mehr als den Ticketpreis bezahlen.
Im Durchschnitt verlangt die Fluggesellschaft 9,30 Euro für die Sitzplatzwahl, 26,30 Euro für die Aufgabe von Gepäck und 17 Euro für Handgepäck. Während der ursprüngliche Flug im Durchschnitt nur 21,50 Euro kostet, summieren sich allein die zusätzlichen Gebühren auf mehr als 50 Euro.
Wizz Air belegt den zweiten Platz mit Gesamtflugkosten, die aufgrund von versteckten Gebühren um 272 Prozent über dem ursprünglichen Flugpreis liegen. An dritter Stelle rangiert EasyJet, wo der Endpreis 170 Prozent über dem ursprünglichen Flugpreis liegt.
Trotz allem verzeichnen Low-Cost-Carrier weiterhin hohe Buchungszahlen. Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten bleibt der Preis für viele das wichtigste Argument. Allerdings: Zahle ich für ein großes Handgepäck zusätzlich, liegt der Preis oft auf Höhe der Premium-Airlines (der Kabinen-Koffer ist da oft inklusive).