Der Start für das große Flüchtlingsheim in der ehemaligen Zentrale der Salzgitter AG an der Schwannstraße steht an. Vorher können sich die Anwohner selbst ein Bild von der Einrichtung machen – bei einem Tag der Offenen Tür am 14. Juni.

Zwischen 10 Uhr und 13 Uhr soll die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE), so der offizielle Name, am besagten Samstag für Interessierte geöffnet sein. Es gibt nach Angaben der Bezirksregierung, die für das Heim zuständig ist, Führungen um 10.15 Uhr, 11.15 Uhr und 12.15 Uhr. Man wird sich unter anderem beispielhafte Zimmer anschauen können.

Wann die Unterbringungseinrichtung dann tatsächlich erste Flüchtlinge aufnimmt, ist laut Bezirksregierung noch offen. Die Behörde hat die Immobilie nach aufwendigen Umbauarbeiten Anfang Juni übernommen und stattet sie jetzt unter anderem mit Betten und Schränken aus. Am Ende sollen bis zu 650 Menschen dort leben, wenn alle Stricke reißen, 700.

Ursprünglich hatte das Flüchtlingsheim schon Mitte Dezember starten sollen. Die Stadt hatte aber einen ersten Bauantrag abgelehnt, Verbesserungen unter anderem beim Brandschutz eingefordert. So zögerte sich der Umbau des verlassenen Bürogebäudes lange heraus.

Von außen hat sich das Gebäude kaum verändert: Eine stählerne Fluchttreppe wurde draußen angebaut, damit man einen zweiten Rettungsweg hat. Den Zaun hat man mit einem blickdichten Schutz versehen. Drinnen wurden die Böden ausgetauscht, eine Lüftungslage eingebaut und Sanitärräume ergänzt. So das aus dem Bürokomplex ein Wohnraum für Familien oder einzelne Menschen wird.

Das Salzgitter-Personal war schon 2022 nach Mülheim/Ruhr umgezogen, ein Hamburger Immobilienentwickler hatte das Gelände nahe dem Kennedydamm übernommen. Zunächst wurde vom Investor dort über einen neuen Wohn- oder Geschäftsbau nachgedacht. Am Ende schloss man mit dem Land einen achteinhalbjährigen Mietvertrag für das Flüchtlingsheim ab.

Obwohl die Zahl der ankommenden Flüchtlinge auch in NRW zuletzt zurückging, hat das Land den Kommunen versprochen, zahlreiche Plätze zu schaffen – um die Städte und Gemeinden zu entlasten.