Berlin – Was war denn da los? Fotos und Videos zeigen Arafat Abou-Chaker (49) bei einem Platzsturm. Es wird gerangelt, geschrien und Reizgas versprüht. Dann fliegt auch noch eine Wasserflasche in die Menge.

Rückblick: Am vergangenen Sonnabend spielte der BSC Preussen gegen Eintracht Mahlsdorf in der NOFV-Oberliga Nord, bei dem beide Teams um den Aufstieg in die Regionalliga Nordost kämpften.

Das Spiel endete mit einem 1:0-Sieg für den BFC Preussen durch ein umstrittenes Tor in der 95. Minute. Mahlsdorf zweifelte die Gültigkeit des Treffers an, da der Ball möglicherweise nicht vollständig die Torlinie überschritten hatte. Nach dem Abpfiff stürmten Zuschauer das Spielfeld des Lankwitzer Preussenstadions. Polizeieinsatz!

Aufnahmen des rbb zeigen die Tumulte nach Spielende – und mittendrin Arafat Abou-Chaker, der eine Flasche wirft

Aufnahmen des rbb zeigen die Tumulte nach Spielende – und mittendrin Arafat Abou-Chaker, der eine Flasche wirft

Foto: rbb

Ein Ordner versprühte Reizgas, sechs Beamte wurden dabei leicht verletzt. Die Polizei ermittelt wegen gemeinschaftlicher und versuchter gefährlicher Körperverletzung sowie dem Verstoß gegen das Waffengesetz.

Warum ist Arafat beim Platzsturm dabei gewesen?

Aufnahmen eines BILD-Fotografen und ein Video des rbb zeigen einen bekannten Mann im Mob: Arafat Abou-Chaker. Er ist mitten im Tumult. Vor ihm, ein junger Mann in weißem T-Shirt, der ein Reizstoffsprühgerät hält und in die Menge zielt. Abou-Chaker zückt Sekunden später eine Wasserflasche – und wirft sie ebenfalls in die Menge.

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Mutmaßlich, weil sein Bruder Rommel Abou-Chaker (47) beim BSC Preussen spielt. Laut rbb ist er dort seit 2009, inzwischen spielt er für die zweite Mannschaft. Rommel Abou-Chaker hat demnach die erste Mannschaft 2016 als Kapitän zum Landespokal geführt. Im Sommer 2024 wiederholte er das im Pokalwettbewerb mit der zweiten Mannschaft.

Wasserflaschenwurf auch Vorwurf im Bushido-Prozess

Apropos Wasserflasche: Im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker schilderte Rapper Bushido einen Vorfall vom Januar 2018, bei dem er in einem Büro eingesperrt und von Abou-Chaker mit einer halbvollen Wasserflasche aus Hartplastik beworfen worden sein soll.

Das Landgericht Berlin sprach ihn aber im Februar 2024 von den Hauptvorwürfen wie versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung, Nötigung und gefährliche Körperverletzung frei, da diese nicht ausreichend bewiesen werden konnten.

Arafat Abou-Chaker (links im Bild mit Sonnenbrille am blauen T-Shirt) während der Auseinandersetzungen im Preussenstadion

Arafat Abou-Chaker (links im Bild mit Sonnenbrille am blauen T-Shirt) während der Auseinandersetzungen im Preussenstadion

Foto: Matthias Koch

Allerdings wurde Abou-Chaker wegen der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes in 13 Fällen verurteilt. Er hatte heimlich Gespräche mit Bushido aufgezeichnet. Dafür erhielt er eine Geldstrafe von 81.000 Euro, basierend auf 90 Tagessätzen zu je 900 Euro.

Arafat Abou-Chaker war für eine Stellungnahme zum Platzsturm nicht zu erreichen.