Mit Eifer und Begeisterung sind die Jungen und Mädchen der Klasse 2d bei der Sache. Sie ernten Radieschen, säen Salat aus oder pflanzen Tomaten und Gurken. Am Standort Günhoven der Katholischen Grundschule (KGS) Holt tummeln sie sich dienstags für zwei Unterrichtsstunden in ihrem Beet auf dem Schulgelände und kümmern sich um das, was wächst und gedeiht oder erntereif gepflückt und verwertet werden kann.

Die Kinder sind Teil eines Projekts des Bildungsprogramms „Gemüse-Ackerdemie“, ein Bildungsprogramm des gemeinnützigen Sozialunternehmens „Acker“. Bei der Vorstellung des naturverbundenen Unterrichts verriet Schulleiterin Anja Hopstätter, dass die KGS die erste im Stadtgebiet von Mönchengladbach sei, die am Projekt „Ackerdemie“ teilnimmt. Den Anstoß dazu gab ihre Kollegin Vanessa Haupt, die im Rahmen einer Weiterbildungsmaßnahme von diesem Projekt erfahren hatte.

Das Kollegium, die Mitarbeiter des Offenen Ganztags (OGS) und der Förderverein stimmten begeistert zu, sodass Acker-Coachin Birgit Bonk die „Ackerdemie“ gemeinsam mit den Schülern starten konnte. Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt. Dann sollte es ohne Unterstützung des Projektträgers möglich sein, dass die KGS ihr Beet in Eigenregie betreiben kann, sagt Hopstätter. „Dieses innovative Projekt eröffnet unseren Schülerinnen und Schülern eine einzigartige Möglichkeit, Natur, Nachhaltigkeit und Verantwortung hautnah zu erleben“, betonte die Schulleiterin in Anwesenheit von Nadine Hendelkens von der „Gemüse-Ackerdemie“, Sven Hermann vom Förderverein den OGS-Leiterinnen und den Vertreterinnen des Hauptsponsors.

Derweil warteten die Kinder ungeduldig darauf, dass sie endlich unter Anleitung von Bonk die nächsten Pflanzungen vornehmen konnten. Tomaten, Bohnen und Gurken standen dieses Mal auf der Tagesordnung. Wie sie in die Erde gebracht und gepflegt werden, erfuhren die Kinder vor Ort – dreckige Finger inklusive, aber die bleiben bei der Gartenarbeit nicht aus. „Wir haben schon viel geerntet“, berichten die Kinder und zählen Salat, Mangold, Mais oder Kräuter auf. Es bleibt nicht beim Ernten. Die Lebensmittel werden verzehrt oder verarbeitet, etwa zu Kräutersalzen.

Das „Ackerdemie“-Projekt bedeute für die KGS mehr als nur Unterricht im Grünen, so Hopstätter. „Es ist eine Chance, die Neugier unserer Kinder zu wecken, sie für Umweltfragen zu sensibilisieren und ihnen praktische Fähigkeiten im Gartenbau und im nachhaltigen Handeln zu vermitteln.“ Durch das gemeinsame Anbauen, Pflegen und Ernten lernten die Kinder, Verantwortung zu übernehmen und Teamarbeit zu erleben. „Wer einmal ein Pflänzchen aufgezogen hat und sieht, wie viel Mühe und Arbeit es kostet, wird auch achtsam mit Lebensmitteln umgehen. Das hoffen wir.“