Washington – Aus den versprochenen 24 Stunden, in denen er nach seinem Amtsantritt Russland und die Ukraine zum Frieden bewegen wollte, könnten noch viele Monate werden.
Nach einem Telefonat mit dem Kreml-Herrscher Wladimir Putin (72) schrieb US-Präsident Donald Trump (78) auf der Plattform Truth Social: „Es war ein gutes Gespräch, aber kein Gespräch, das zu einem sofortigen Frieden führen wird.“
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Schlimmer noch: Er deutete an, dass Putin sich an der Ukraine rächen werde – und dass er, Trump, das verstehe.
Trump sprach nach eigenen Angaben mit Putin über dessen historische Demütigung der vergangenen Tage: die ukrainische Geheimdienstoperation „Spinnennetz“, die ein Drittel der russischen Bomber ausschaltete. Außerdem erwähnt Trump „verschiedene weitere Angriffe beider Seiten“.
Dann zitiert der amerikanische Präsident den Kreml-Chef, ohne ihm zu widersprechen: „Präsident Putin betonte ausdrücklich, dass er auf den jüngsten Angriff auf die Flugplätze reagieren müsse.“
Russland soll bei Atom-Deal mit Iran an den Tisch
Und: Trump will jetzt Russland bei den Atomgesprächen mit dem Iran ins Boot holen!
Sein Posting in ganzer Länge: „Ich habe gerade mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Das Gespräch dauerte etwa eine Stunde und 15 Minuten. Wir besprachen den Angriff der Ukraine auf angedockte russische Flugzeuge sowie verschiedene weitere Angriffe beider Seiten. Es war ein gutes Gespräch, aber kein Gespräch, das zu sofortigem Frieden führen wird. Präsident Putin betonte ausdrücklich, dass er auf den jüngsten Angriff auf die Flugplätze reagieren müsse.“
Dann kommt er auf die Iran-Verhandlungen zu sprechen: „Wir sprachen auch über den Iran und die Tatsache, dass die Zeit für eine iranische Entscheidung über Atomwaffen knapp wird und diese schnell getroffen werden muss! Ich erklärte Präsident Putin, dass der Iran keine Atomwaffen besitzen kann, und ich glaube, wir waren uns darin einig. Präsident Putin kündigte an, an den Gesprächen mit dem Iran teilzunehmen und möglicherweise zu einem schnellen Abschluss beitragen zu können. Meiner Meinung nach hat der Iran seine Entscheidung in dieser sehr wichtigen Angelegenheit bewusst hinausgezögert, und wir werden in kürzester Zeit eine endgültige Antwort brauchen!“
Foto: realDonaldTrump/truthsocial
Trump verhandelt derzeit mit dem Iran über dessen Nuklearanlagen, nachdem er in seiner ersten Amtszeit (2017) den internationalen Atom-Deal (JCPOA) verlassen hatte. Jetzt scheint er unbedingt einen neuen Deal zu wollen – ob er diesmal bereit ist, dem Iran eine gewisse Uran-Anreicherung zuzugestehen? Noch ungewiss.
Klar ist nur: Das Mullah-Regime im Iran strebt weiter an, Nuklearmacht zu werden. Nach Meinung mehrerer Partnerstaaten des JCPOA (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, EU, Russland und China) halten sich die Mullahs nicht an das Abkommen, sondern basteln weiter an der Atombombe.
Der Vertrag sieht vor, dass dann automatisch wieder Sanktionen gegen den Iran in Kraft treten („Snapback“–Mechanismus), die vor dem Iran-Deal (2015) galten. Das könnte im kommenden Herbst passieren.