Sylt – Die tödlichen Angriffe eines Goldschakals auf Deutschlands beliebtester Urlaubsinsel hören nicht auf: Bei einer neuen Attacke des Raubtiers in List kamen auf Sylt jetzt laut shz.de 15 weitere Lämmer ums Leben.
Die schleswig-holsteinische Umweltstaatssekretärin Katja Günther hatte am Mittwoch neue Einzelheiten zum blutrünstigen Raubtier berichtet. Vor dem Umweltausschuss sagte sie mit Bezug auf die Angriffe im Mai, bei denen bereits 78 Lämmer und zwei Mutter-Schafe starben: „An drei Rissproben konnte der Goldschakal nachgewiesen werden.“
Die geringe Zahl kommt dadurch, da nur eine sehr kleine Auswahl der Tiere überhaupt untersucht wurde.
Schleswig-Holsteins Umweltstaatssekretärin Katja Günther (58)
Foto: schleswig-holstein.de
Darum kam das Raubtier über den Hindenburgdamm
Jetzt gibt es auch eine Erklärung, wie der Goldschakal den Weg auf die Nordsee-Insel fand: „Wir gehen davon aus, gerade auch wegen seines Fressverhaltens, dass er über den Hindenburgdamm gekommen ist“, sagte Günther.
Durch den Zugverkehr gebe es dort sehr viel Vogelschaden. „Es liegt ganz viel Vogel-Aas auf dem Hindenburgdamm, sodass man sich vorstellen kann, dass er sich von einem getöteten Vogel zum nächsten durchgefressen hat und dann irgendwann auf Sylt war.“
Vom Goldschakal auf Sylt getötete Lämmer liegen auf der Erde
Foto: Privat
Der Goldschakal – eine Gefahr für die Urlaubsinsel
Das Raubtier sei gleich in mehrfacher Hinsicht eine Gefahr für Sylt und solle daher laut Umweltstaatssekretärin abgeschossen werden. Zum einen verursache der Goldschakal landwirtschaftliche Schäden – „und wir gehen davon aus, dass er nicht aufhört.“
Zudem könne man auf der Insel nicht genug Schutzmaßnahmen vornehmen. Der Goldschakal gefährde andere Arten im Nationalpark Wattenmeer und überdies seien die Schafe für die Deichsicherheit und den Küstenschutz wichtig.
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Günther: „Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass die Wolfs-abweisenden Zäune tatsächlich auch beim Goldschakal funktionieren. Der ist einfach anders gebaut, hat ein anderes Verhalten und uns liegen dazu wenig praktische Erkenntnisse vor.“
Klimawandel treibt Goldschakal nach Deutschland
Der Goldschakal sei laut der Umweltstaatssekretärin in Schleswig-Holstein bislang nicht heimisch. Ursprünglich hätte er sein Gebiet in Süd-Ost-Asien bzw. Süd-Ost-Europa gehabt. Auch im Zuge des Klimawandels hat er sich jetzt immer weiter ausgedehnt – bis zu uns. Vor dem Blutrausch auf Sylt seien Goldschakale seit 2017 nur sechs Mal in Fotofallen und bei zwei Nutztierrissen identifiziert worden.