Kreuzbandriss im März
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Alphonso Davies hatte sich im März bei der kanadischen Nationalmannschaft einen Kreuzbandriss zugezogen, was auf große Empörung stieß. Knapp drei Monate später hat sich der FC Bayern nach eigenen Angaben mit Vertretern des kanadischen Fußball-Verbandes „ausführlich über die Umstände der schweren Verletzung des Nationalspielers ausgetauscht“. Außerdem werden die Münchner eine Entschädigung von der FIFA erhalten, wie der Verein mitteilte.
Noch im März erhoben sowohl der FC Bayern als auch Davies-Berater Nick Huoseh schwere Vorwürfe in Richtung Kanada. „Diese schlimme Verletzung hätte zu 100 Prozent vermieden werden können“, sagte Huoseh damals der „tz“. „Einen offensichtlich verletzten Spieler mit einem angeschlagenen Knie ohne fundierte medizinische Abklärung auf einen zwölfstündigen Interkontinental-Flug zu schicken, ist aus unserer Sicht grob fahrlässig und ein klarer Verstoß gegen die medizinische Sorgfaltspflicht“, schimpfte Münchens Klubchef Jan-Christian Dreesen.
„Bei einem Treffen in München machte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Jan-Christian Dreesen, deutlich, dass der kanadische Verband seine Schutzpflichten gegenüber Alphonso Davies nicht vollständig erfüllt habe. Wie alle anderen Nationalverbände auch, sei Canada Soccer verpflichtet, die Gesundheit der Spieler priorisiert zu behandeln“, heißt es im Statement des deutschen Rekordmeisters. Außerdem kündigten die Münchner an, den „Kontakt zu den Nationalverbänden der unter Vertrag stehenden Spieler des FC Bayern zu vertiefen, um noch eindringlicher auf die Erfüllung von Schutzpflichten in Verletzungsfällen hinzuweisen“.
Nach Vereinsangaben werden die Bayern im Fall Davies eine Entschädigung vom Fußball-Weltverband im Rahmen des FIFA-Schutzprogramms erhalten. Über die Höhe ist nichts bekannt. Davies wird dem Verein voraussichtlich im November wieder zur Verfügung stehen.